taz.de -- Nur 6,1 Prozent Frauenanteil: SPD plädiert für Quote in Vorständen

Zwei Jahre nach Einführung der Frauenquote ziehen Justizminister Maas und Familienministerin Barley eine gemischte Bilanz.
Bild: Eine Frau, viele Männer: Das ist Alltag in Vorständen von Unternehmen

„Es gibt mehr Thomas und Michaels als Frauen in Vorständen von Unternehmen“, so Familienministerin Katarina Barley. Zusammen mit Justizminister Heiko Maas (beide SPD) plädierte sie am Montag in Berlin für eine Frauenquote in den Vorständen von börsennotierten Unternehmen. Der Frauenanteil liege aktuell bei 6,1 Prozent und hätte sich seit Einführung der Quote 2015 kaum verändert.

Generell falle die Bilanz nach zwei Jahren Frauenquote gemischt aus: „Um die Chancen von Frauen steht es noch nicht so gut wie bei den Männern“, resümierte Barley. Auch Maas fand die Zahlen „in Teilen ermutigend“, aber dennoch „bei Weitem nicht da, wo wir es gerne hätten.“

Unternehmen, die seit Januar 2016 an die feste Quote von 30 Prozent für neu zu besetzende Aufsichtsratposten gebunden sind, konnten laut des Berichts die höchste Steigerung verzeichnen. Dies betrifft börsennotierte und voll mitbestimmte Unternehmen, nach den Ministerien derzeit 104. Die Quote sei im März 2017 bei 28,1 Prozent gelegen. Dennoch sei Teilzeit in Führungspositionen noch ein Karrierekiller und in Führungspositionen des öffentlichen Dienstes gelte auch: Je höher die Leitungsebene, desto weniger Frauen.

Die SPD-Politiker wollen nun jährlich einen Bericht für die Quoten vorstellen und in der nächsten Legislaturperiode Unternehmen in die Pflicht nehmen, sollte sich die Anzahl an Frauen in Vorständen nicht ansteigen.

26 Jun 2017

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Laura Weigele

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