taz.de -- Pädosexuelle in Australien: Pass weg und Ausreiseverbot

Australien will als erstes Land weltweit verurteilten Pädosexuellen den Pass abnehmen. Täter sollen nicht mehr in arme Länder reisen können.
Bild: Australiens Außenministerin Julie Bishop

Sydney afp | Australien will als erstes Land verurteilten Pädosexuellen die Pässe abnehmen und sie an Auslandsreisen hindern. Ein Gesetzesentwurf, der diesen Monat ins Parlament eingebracht werden soll, werde es „registrierten Kindersex-Tätern verbieten, Australien zu verlassen oder einen australischen Pass zu haben“, erklärte die australische Außenministerin Julie Bishop am Dienstag.

In der Vergangenheit hatten immer wieder australische Pädosexuelle mit Vergehen an Minderjährigen in asiatischen Entwicklungsländern Schlagzeilen gemacht.

„Allein vergangenes Jahr sind fast 800 registrierte Kindersex-Täter aus Australien ins Ausland gereist“, erläuterte Bishop. Viele von ihnen hätten dabei gegen Auflagen verstoßen, wonach sie die Polizei über Auslandsreisen informieren müssen.

Justizminister Michael Keenan erklärte, die geplante Gesetzgebung sei „das stärkste Vorgehen gegen Kindersex-Tourismus“ überhaupt. Der Passentzug sei „absolut eine Weltpremiere“. Die neue Regelung wird laut Keenan rund 20.000 verurteilte Pädosexuelle betreffen, die ihre Strafe verbüßt haben, aber noch immer im australischen Register für diese Art von Vergehen geführt werden.

Pädosexuelle reisen oftmals in südostasiatische Länder wie Thailand, Kambodscha oder Indonesien, in denen viele Menschen in Armut leben, um dort Sex mit Kindern zu haben.

30 May 2017

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