taz.de -- Israels Innenminister erneut verhört: Deri unter Korruptionsverdacht

Die Polizei hat Israels Innenminister Arieh Deri wegen Korruptionsverdachts befragt. Das dürfte für ihn nichts Neues gewesen sein.
Bild: Arieh Deri hat gerade nichts zu lachen

Jerusalem/Tel Aviv dpa/afp | Israels Innenminister Arieh Deri und seine Frau sind Medienberichten zufolge am Montag im Zuge von großangelegten Anti-Korruptions-Ermittlungen vernommen worden.Die Polizei habe ihn elf Stunden befragt, berichtete das israelische Radio am Dienstag. Ein Polizeisprecher sagte, Deri werde der Geldwäsche, des Betrugs, der Veruntreuung und Steuervergehen verdächtigt. Deri sagte nach Angaben des israelischen Radios, er habe umfassend kooperiert und alle Fragen beantwortet. Er vertraue den Behörden.

Der private Fernsehsender Channel 2 berichtete, die Eheleute seien getrennt befragt worden. Der Zeitung Haaretz zufolge befindet sich unter den 14 weiteren Verdächtigen auch der Generaldirektor eines Ministeriums. Dem Blatt zufolge ist davon auszugehen, dass Deri und seine Frau unter anderem zur Finanzierung privater Immobilien befragt werden sollten, darunter eine Villa im Norden Israels.

Bereits im März 2016 genehmigte der Generalstaatsanwalt eine Prüfung im Falle Deri. In Israel ist der Innenminister nicht für die Polizei zuständig, diese untersteht einem eigenen Ministerium für Innere Sicherheit.

Der 58-jährige Deri ist der Gründer der ultraorthodoxen Schas-Partei, die zur Regierungskoalition von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gehört. Er war bereits von 1988 bis 1993 Innenminister, wurde aber im Jahr 2000 wegen Bestechlichkeit, Betrugs und Veruntreuung zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Er kam jedoch wegen „guter Führung“ nach 22 Monaten vorzeitig frei.

30 May 2017

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