taz.de -- Tierisches aus Brandenburg Teil 2: Problemstorch Ronny hat Probleme
Erst nervte er die Bewohner eines Dorfes, nun bereitet Storch Ronny ihnen Sorgen, weil er wohl verletzt ist. Was kommt als Nächstes?
Glambeck dpa | Problemstorch Ronny bereitet den Menschen in dem kleinen Dorf Glambeck im Norden Brandenburgs derzeit ernste Sorgen – auch ohne Schnabelattacken auf Fahrzeuge. „Er ist kraftlos, das merkt man“, sagte Ortsvorsteherin Hilde Peltzer-Blase am Dienstag auf Anfrage. „Er läuft humpelnd hier hinten über die Wiesen.“ Vermutlich habe sich das Tier vor etwa zwei Wochen ernsthaft verletzt, als es gegen zwei Rivalen um das Nest kämpfen musste.
Vergangenes Jahr hatte Ronny mit diversen Attacken auf Autodächer und Fensterscheiben für Unruhe im Dorf gesorgt. Monatelang tyrannisierte der Problemstorch das Dorf.
Nach Einschätzung von Naturschützern hackte der Storch dabei auf sein Spiegelbild in dunklen Autodächern und Fensterscheiben. Experten vermuteten damals übertriebenes Balzverhalten. Bewohner wussten sich nicht anders zu helfen, als Bettlaken vor Fenster zu hängen. Viele Autos wurden nur noch in Garagen geparkt. Andere Fahrzeuge hatten wenig später tiefe Macken im Autolack.
Im Herbst atmete das Dorf auf, als Zugvogel Ronny verschwand, um im wärmeren Süden zu überwintern. Doch in diesem Frühjahr kehrte Ronny zurück – und manch einer im Dorf befürchtete schon, dass das Tier wieder angriffslustig sein wird.
Ronny habe zwar auch in diesem Jahr vereinzelt wieder an Scheiben gehackt, allerdings ohne Kraft und ohne Schäden zu hinterlassen, sagte Peltzer-Blase.
2 May 2017
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Von wegen, das Sommerloch fällt aus: In Brandenburg nervt ein Storch eine ganzes Dorf, weil er auf Fenster und Autoscheiben einhackt.