taz.de -- Mann in Antwerpen festgenommen: Möglicherweise Anschlag verhindert
Mit hoher Geschwindigkeit raste ein 39-jähriger Franzose durch die Haupteinkaufsstraße der belgischen Stadt. In seinem Wagen wurden Waffen gefunden.
Antwerpen dpa/afp | Einen Tag nach [1][dem Terrorakt in London] ist in der belgischen Stadt Antwerpen möglicherweise ein Anschlag verhindert worden. Nach Angaben eines Polizeisprechers raste am Donnerstagvormittag ein Mann mit hoher Geschwindigkeit durch die Haupteinkaufsstraße. Menschen hätten zur Seite springen müssen, hieß es.
Das Auto wurde wenig später nach einer Verfolgungsjagd von Sicherheitskräften gestoppt. Der Fahrer sei festgenommen worden, im Wagen hat die Polizei Waffen gefunden. Verschiedene Stichwaffen, ein Gewehr und ein Kanister mit unbekanntem Inhalt wurden in dem Fahrzeug mit französischem Kennzeichen entdeckt, wie die belgische Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Brüssel erklärte.
Der aus Nordafrika stammende Festgenommene soll der Polizei nach Medienberichten wegen illegalen Waffenbesitzes bekannt sein. Er sei Franzose und lebe in Frankreich, hieß es in der Erklärung der Staatsanwaltschaft weiter.
Der belgische Ministerpräsident Charles Michel bedankte sich über den Kurznachrichtendienst Twitter bei den Sicherheitskräften. Am Vortag hatte in London ein Mann mit einem Wagen einen tödlichen Anschlag im Parlamentsviertel verübt. Dabei wurden vier Menschen getötet und 40 weitere verletzt.
23 Mar 2017
LINKS
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Nach Großbritannien und Frankreich scheint nun wieder Belgien Ziel eines Terrorangriffs geworden zu sein. Am Mittwoch soll der Nationale Sicherheitsrat tagen.
War der Londoner Attentäter angeleitet oder lediglich angestachelt? Der IS reklamiert den Anschlag in Westminster für sich. Was heißt das?
Ruhe bewahren, lautet das Motto nach dem Attentat. Der Alltag läuft weiter, der Verkehr ist weniger dicht, nur das Parlament bleibt abgesperrt.
Amak, das Sprachrohr des IS, teilte am Donnerstag mit, dass die Terrormiliz sich zu dem Anschlag bekennt. Die Echtheit der Nachricht ließ sich noch nicht überprüfen.
In London und Birmingham wurden am Donnerstagmorgen sieben Menschen festgenommen. Theresa May erhöht die Terrorwarnstufe nicht.
Vor dem Parlamentsgebäude in London sind am Mittwoch vier Menschen getötet worden. Scotland Yard behandelt das „als einen terroristischen Vorfall“.
Vor einem Jahr sprengten sich zwei Männer am Flughafen in die Luft. Kurz darauf explodierte eine Bombe in einer Metrostation.