taz.de -- Taliban-Anschläge in Afghanistan: Weit mehr Tote und Verletzte
Die Zahl der Opfer nach zwei Taliban-Angriffen in Kabul ist stark gestiegen. Inzwischen sind 23 Menschen als tot gemeldet, 107 sind verletzt.
Kabul dpa | Bei zwei Anschlägen der radikalislamischen Taliban in der afghanischen Hauptstadt Kabul am Mittwoch sind mehr Menschen getötet und verletzt worden [1][als ursprünglich angenommen]. Die Zahl der Todesopfer der Angriffe auf eine Polizeiwache und ein Geheimdienstbüro stieg von 16 auf mindestens 23. Das sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums, Kamaruddin Seddiki, am Donnerstag. Am Mittwoch war noch von einem Toten und 39 Verletzten die Rede.
Wie viele Zivilisten unter den Toten waren, blieb zunächst unklar. Die Behörden zählten am Donnerstag auch sechs tote Angreifer. Am Vorabend war noch von fünf Tätern die Rede gewesen.
Sehr viel stärker stieg die Zahl der registrierten Verletzten – von 44 auf 107. Unter ihnen seien fünf Kinder, 16 Frauen und 86 Männer, sagte Seddiki. Dies seien aber nur die, die mit Ambulanzen in Krankenhäuser gebracht worden seien.
Die Taliban hatten am Mittwoch auch in anderen Landesteilen Anschläge verübt. In der nordafghanischen Provinz Baghlan eroberten sie ein Bezirkszentrum. In der ostafghanischen Provinz Laghman überrannten sie Sicherheitsposten und brannten das Haus eines Polizeikommandeurs nieder. Insgesamt waren dabei mindestens 35 Menschen getötet und mindestens 107 Menschen verletzt worden.
2 Mar 2017
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