taz.de -- Fahndung nach RAF in Tabakläden: Raucher gesucht

Die niedersächsische Polizei sucht mit Plakaten nach dem selbstdrehenden Ex-Terroristen Ernst-Volker Staub. Ein kleiner Rat: Lass das Rauchen einfach!
Bild: An seiner Selbstgedrehten kann man ihn erkennen

Wie das Magazin Der Spiegel in seiner jüngsten Ausgabe meldet, bekamen Kioske und Büdchen in Niedersachsen jüngst Post von der zuständigen Oberfinanzdirektion – und zwar im Auftrag des zuständigen Landeskriminalamts.

Ein Aufruf samt Fahndungsplakat soll die Tabakwarenfachgeschäfte für einen 62-jährigen Raucher von selbst gedrehten Zigaretten sensibilisieren. Denn der ehemalige Terrorist und heutige Raub-Rentner Ernst-Volker Staub, mit Daniela Klette und Burkhard Garweg Teil des seit 25 Jahren im Untergrund lebenden RAF-Methusalix-Trios, sei, so der Spiegel, „passionierter Raucher“ ebenjener Glimmstengel.

Diese Meldung beruhigt insofern, als wir uns den Arbeitsalltag einer Polizei und einer Oberfinanzdirektion, die solchen Sorgen derart kreativ nachgehen können, entspannt vorstellen dürfen. Deutschland im Ganzen und Niedersachsen im Speziellen, sie funktionieren!

Dem Genossen Staub hingegen möchten wir hier einen klandestinen Tipp geben: Höre auf deinen Nachnamen! Selbst Fidel hat es geschafft, aufzuhören! Und wenn es das einfach nicht sein soll: Schlag der Staatsmacht ein Schnippchen und steig auf die alte Polizistenmarke „Meine Sorte“ um (Achtung: vor 25 Jahren noch „Milde Sorte“!).

12 Dec 2016

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Ambros Waibel

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