taz.de -- Feuer in Flüchtlingsheim in Erbach: Brand gelegt, Motiv unklar

Bei einem Feuer in einem Haus mit Flüchtlingen wurden neun Bewohner verletzt. Die Polizei wertet Spuren aus. Bislang ist offen, wer den Brand gelegt hat.
Bild: Papier, Pappe und Kleidung wurden in der Unterkundt angezündet

Erbach dpa | Nach dem Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft in Erbach bei Ulm hat die Polizei noch keine konkreten Hinweise auf ein Motiv für die Brandstiftung. Neun Bewohner wurden am Samstagmorgen leicht verletzt. Sie konnten das Krankenhaus noch am selben Tag wieder verlassen. Eine zehnköpfige Ermittlungsgruppe sucht nach den Hintergründen für das absichtlich gelegte Feuer. Hinweise auf eine fremdenfeindliche Tat gibt es nach Angaben der Polizei nicht. Im Laufe des Sonntags sollten die Bewohner wieder in das Haus zurückkehren.

In der Unterkunft seien Papier, Pappe und Kleidung angezündet worden, berichtete ein Polizeisprecher. „Das Feuer ging von zwei Stellen im Flurbereich aus.“ Es handelt sich bei der Tat vermutlich um schwere Brandstiftung, weil Menschen in dem Gebäude waren. Die Auswertung erster Spuren hatte die Beamten auf eine absichtliche Tat schließen lassen. Am Sonntag hieß es, es seien mehrere Hinweise vorhanden. Die Spurenauswertung dauere aber an.

Der Bürgermeister von Erbach, Achim Gaus (parteilos), sagte, in seiner Stadt gebe es keine großen Proteste gegen Flüchtlinge und keine besonders negative Stimmung ihnen gegenüber. In dem betroffenen Haus seien Flüchtlinge und obdachlose Menschen untergebracht. Insgesamt lebten 26 Menschen dort in mehreren Wohnungen.

Im Südwesten hatte es im vergangenen Jahr wiederholt Brandanschläge auf Flüchtlingsheime gegeben. Meist waren diese noch unbewohnt.

18 Sep 2016

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