taz.de -- CAS-Urteil zu Olympia-Teilnahme: Russlands Leichtathleten gesperrt

Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat den Einspruch zurückgewiesen. Russische Leichtathleten dürfen bei den Olympischen Spielen in Rio nicht antreten.
Bild: Russlands LeichtathletInnen dürfen nicht nach Rio zu Olympia (Archivbild von London 2012)

Lausanne dpa | Russische Leichtathleten dürfen bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro definitiv nicht starten. Der Internationale Sportgerichtshof CAS wies am Donnerstag in Lausanne den Einspruch von 68 russischen Athleten gegen ihren Olympia-Ausschluss zurück.

Das CAS-Urteil ist richtungsweisend für das Internationale Olympische Komitee (IOC), das bis zum kommenden Dienstag über den kompletten [1][Ausschluss aller russischen Sportler von den Sommerspielen in Brasilien entscheiden wollte]. Trotz des drohenden Banns hatte Russland am Mittwoch 387 Sportler für die Wettkämpfe im August nominiert – darunter auch die 68 Leichtathleten.

Der Weltverband IAAF hatte den russischen Leichtathletikverband WFLA am 13. November 2015 wegen flächendeckenden Dopings suspendiert. Die Sperre für internationale Wettkämpfe wurde am 17. Juni von der IAAF über die Olympischen Spielen hinaus verlängert. Daraufhin riefen die Athleten und das russische NOK den CAS an.

Grundlage für oder gegen einen Bann aller russischen Sportler ist der Bericht des Ermittlers der Welt-Anti-Doping-Agentur [2][Richard McLaren, in dem Staatsdoping in Russland angeprangert wird]. Außerdem wurde nachgewiesen, dass bei den Winterspielen 2014 in Sotschi positive Dopingproben von russischen Athleten vertuscht oder verfälscht worden sind.

21 Jul 2016

LINKS

[1] /Entscheidung-ueber-Russland-Ausschluss/!5320890
[2] /Wada-Bericht-ueber-Doping-in-Russland/!5319636

TAGS

Wada
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Russland
IOC
Doping
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
IOC
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Doping
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Doping
Doping
Anti-Doping-Agentur

ARTIKEL ZUM THEMA

Sportmediziner über Doping bei Olympia: „Erwischt werden die armen Trottel“

Dass Russland das schlimmste Doping betreibe, sei sehr unwahrscheinlich, sagt Perikles Simon. Im Westen stünden Athleten genauso unter Druck.

IOC-Entscheidung Russland und Olympia: Kein Komplett-Ausschluss in Rio

Das IOC gibt die endgültige Entscheidung an die internationalen Sommersportverbände weiter. Die russischen Leichtathleten sind aber trotzdem raus.

Doping bei Olympia: Weitere 45 Athleten unter Verdacht

Wenige Wochen vor der Eröffnung der Spiele in Rio sind 45 weitere Sportler auffällig. Offen ist, ob erneut Athleten aus Russland betroffen sind.

Dopingsperre für Olympia: Die Ausnahmesportlerinnen

Darja Klischina und Julia Stepanowa dürfen in Rio antreten. Klischnias Freude darüber entfachte einen nationalistischen Shitstorm.

Dopingsperre für Russland: Kurz vorm Ziel gestoppt

Das Urteil des Sportgerichtshofs ebnet den Weg für einen Komplettausschluss Russlands in Rio. Die Entscheidung liegt beim IOC-Präsidenten.

Kommentar Dopingfälle vor Olympia: Die Russen verprellt man nicht

Wegen Doping alle russischen Athleten von den Spielen ausschließen? In der Funktionärslogik des IOC geht das nicht. Aber es gäbe eine Lösung.

Entscheidung über Russland-Ausschluss: Bloß keine Eile

Das IOC will erstmal lieber keine Entscheidung zum Olympia-Ausschluss treffen. Man wartet das Cas-Urteil ab, um die Russen nicht zu verprellen.

Wada-Bericht über Doping in Russland: Ein Netz quer durch die Disziplinen

Im McLaren-Bericht werden schwere Anschuldigungen erhoben. Nun steht das IOC unter Druck. Russland droht der komplette Olympiaausschluss.

Doping bei der Leichtathletik-WM 2009: Meisterhafte Vertuschung

Dopingtests von der Leichtathletik-WM 2009 legen viele Verstöße nahe. An einer Aufarbeitung scheint kaum Interesse zu bestehen.