taz.de -- „Legida“-Demonstration in Leipzig: 100 Neonazis spazieren – statt 2000

Nur noch 100 Neonazis kommen zur Legida-Demo in Leipzig. Gegen einen Teilnehmer ermittelt die Polizei, weil er ein Messer mitbrachte.
Bild: Das war's: Legida-Demo in Leipzig

Leipzig epd | Bei Demonstrationen von „Legida“ und einem Bündnis gegen die fremdenfeindliche Bewegung ist es am Samstag in Leipzig friedlich geblieben.

Wie die Polizei in der sächsischen Messestadt mitteilte, waren nur rund 100 Teilnehmer dem Aufruf von „Legida“ gefolgt. Wegen der geringen Teilnehmerzahl wurde die Route der Demonstration in der Innenstadt verkürzt.

Die Gegenveranstaltung verzeichnete nach Polizeiangaben rund 120 Demonstranten. Bei einem 72-Jährigen stellten Beamte ein Cuttermesser fest. Gegen ihn werde nun wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz in Verbindung mit dem Versammlungsgesetz ermittelt.

Die Demonstration richtete sich gegen einen mutmaßlichen Angriff auf einen „Legida“-Ordner am vergangenen Montag. Der 37-Jährige wurde von Vermummten vor seinem Wohnhaus in Böhlen bei Leipzig zusammengeschlagen.

10 Jul 2016

TAGS

Leipzig
Legida
Schwerpunkt Neonazis
Rechtsextremismus
Schwerpunkt Rassismus
Leipzig
Schwerpunkt Rassismus
Verfassungsschutz
Schwerpunkt Rassismus

ARTIKEL ZUM THEMA

Rechte Gruppe sagt Demos ab: „Legida“ gibt auf

Vor zwei jahren startete der Leipziger Pegida-Ableger seine Demos in der sächsischen Stadt. Nun ist damit Schluss. Anti-Nazi-Aktivisten feiern.

Dresdener „2gather“-Treffen gegen Rechts: Kongress der Zwitscherer

Straßengezwitscher berichtet auch aus Dresden auf Twitter live über Demonstrationen. Am Wochenende lädt das Projekt zum Kongress.

Alltag in Leipzig-Connewitz: Mit Kaffee und Kuchen gegen Nazis

Vor zwei Monaten zerlegten Nazis die Wolfgang-Heinze-Straße im Leipziger Stadtteil Connewitz. Inzwischen ist wieder Normalität eingekehrt.

Kommentar Extremismusthese in Sachsen: Rassisten, das sind die anderen

Sachsen ist die Heimat des sogenannten Extremismusmodells. Auf Basis der Theorie leugnen Behörden gesellschaftlichen Rassismus.

Sächsischer VS-Chef über Pegida: „Gehen so weit wie das Gesetz“

Warum beobachtet der sächsische Verfassungsschutz Pegida und Legida nicht? VS-Chef Gordian Meyer-Plath über Prüfverfahren, Rechte und Linke.

Am Rande der Pegida-Demonstration: In Dresden brennen Autos

Mehrere tausend Pegida-Anhänger fordern in Dresden das „heilige Recht“ der Europäer auf Verteidigung ein. Derweil wurden einige ihrer Autos angezündet.