taz.de -- Grüne gegen Treibstoff-Subvention: Weg mit dem Diesel
Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter warnt vor Gesundheitsschäden durch Diesel. Er fordert das Ende der Steuer-Begünstigungen des Kraftstoffes.
Düsseldorf afp taz | Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat die sofortige Abschaffung der Steuer-Begünstigungen für Diesel-Kraftstoff gefordert. „Die Dieselsubventionierung ist längst nicht mehr zu rechtfertigen“, sagte Hofreiter der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post am Mittwoch. Die Grünen forderen eine sofortige Abschaffung des Diesel-Privilegs, um den Umbruch bei den Autokonzernen zu beschleunigen.
Die Bundesregierung müsse „den Autokonzernen beim Umbruch helfen und klare Signale senden – für klimafreundlichere Mobilität, eine starke deutsche Automobilindustrie und sichere Arbeitsplätze“. Derzeit halte die Regierung „eine Technologie am Leben, die die Gesundheit der Menschen massiv gefährdet“, kritisierte der Grünen-Politiker.
Hofreiter begrüßte Überlegungen des VW-Konzerns, aus der Dieseltechnologie auszusteigen. „Der Ausstieg aus der Dieseltechnologie kann der Einstieg in die Zukunft von VW sein“, sagte er. Auch Umweltministerin Barbara Hendricks hatte sich zuletzt für eine Abschaffung des Steuervorteils ausgesprochen.
Diesel-Fahrzeuge finden in Deutschland einen steigenden Absatz. Zu Beginn des Jahres 2008 waren rund zehn Millionen Diesel-PKW auf den Straßen, während es heute etwa 14,5 Millionen sind. Zuletzt wurden außerdem beinahe sechs Prozent mehr Diesel-Pkw neu angemeldet als im Vorjahr. Damit stellten Autos mit dieser Antriebsart insgesamt 47 Prozent aller Neuzulassungen.
22 Jun 2016
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Der Kraftstoffverbrauch bei neuen Fahrzeugen ist deutlich höher als vom Hersteller angegeben. Das geht aus einem Forschungsbericht hervor.
Auf der Hauptversammlung lassen die Aktionäre ihrer Wut freien Lauf. Im Mittelpunkt der Kritik: Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch.
Die Nachrichten im Vorfeld der VW-Hauptversammlung sind atemberaubend. Für die Wolfsburger fangen die turbulenten Zeiten gerade erst an.
Die EEG-Reform ist Murks, kritisiert eine Studie von Greenpeace Energy. Für die Klimarettung ist viel mehr Wind- und Solarstrom nötig als geplant.
Hunderttausende Bundesbürger leiden unter zu hohen Belastungen durch Stickoxide, vor allem Anwohner von Hauptstraßen.