taz.de -- Wahlsieger Duterte auf den Philippinen: Todesstrafe und gezielte Tötungen

Am 30. Juni wird Rodrigo Duterte Präsident der Philippinen. Der 71-Jährige will die Todesstrafe wieder einführen und gezielte Erschießungen erlauben.
Bild: Hält Fotografen auf Distanz – und gibt sich auch sonst als harter Kerl: Rodrigo Duterte

Davao dpa | Der Wahlsieger der philippinischen Präsidentenwahl will die Todesstrafe wieder einführen und Polizisten erlauben, gefährliche Verbrecher gezielt zu erschießen. Das kündigte Rodrigo Duterte in einer mitternächtlichen Pressekonferenz in seiner Heimatstadt Davao an.

Der 71-Jährige ist dort seit fast 30 Jahren Bürgermeister und hat einen Ruf als kompromissloser Verbrechensbekämpfer. Menschenrechtler werfen ihm vor, Kleinkriminelle durch Todesschwadronen ermorden zu lassen. Mit dem Versprechen, Kriminalität und Drogenhandel innerhalb von sechs Monaten zu beenden, hatte er vor einer Woche die Wahl gewonnen. Er tritt sein Amt am 30. Juni an.

Duterte stellte den im Süden des Landes aktiven muslimischen Terrororganisationen ein Ultimatum. Sie sollen ihre Geiseln freilassen und sich ergeben, andernfalls müssten sie mit Konsequenzen rechnen.

Terrorgruppen wie Abu Sayyaf kämpfen seit Jahrzehnten für mehr Autonomie. Sie terrorisieren die Bevölkerung mit Anschlägen und finanzieren ihre Aktivitäten durch das Erpressen von Lösegeld. Erst im April enthaupteten sie eine kanadische Geisel. In ihrer Hand befinden sich noch mehrere Ausländer und Einheimische.

16 May 2016

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