taz.de -- Zusammenstöße mit Israelis: Ein Toter in palästinensischem Camp
Bei Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten ist ein Mann getötet worden. Die Soldaten hätten sich „verfahren“, hieß es.
Ramallah/Jerusalem dpa/ap | Ein Palästinenser ist bei Zusammenstößen mit der israelischen Armee im nördlichen Westjordanland ums Leben gekommen. Der 22-jährige Palästinenser sei in den Kopf geschossen worden, teilte der palästinensische Rote Halbmond am Dienstag mit. Vier seiner Landsleute seien verletzt worden.
Zu den gewaltsamen Auseinandersetzungen kam es, nachdem zwei israelische Soldaten in das palästinensische Flüchtlingscamp Kalandia nördlich von Jerusalem gefahren waren, wie Zeugen und medizinische Quellen am Dienstag berichteten. Das israelische Militär erklärte, die beiden Soldaten hätten sich verfahren.
Palästinenser bewarfen den Jeep der Soldaten nach Angaben der israelischen Armee mit Steinen und Brandflaschen. Das Fahrzeug ging in Flammen auf. Die Männer seien zu Fuß geflüchtet und in der Nacht zum Dienstag von der Armee gerettet worden. Bei den folgenden Zusammenstößen wurden mindestens 20 weitere Palästinenser und israelische Sicherheitskräfte verletzt, wie palästinensische Quellen und israelische Medien berichteten.
In den vergangenen fünf Monaten sind bei Angriffen von Palästinensern 28 Israelis getötet worden. Israelische Sicherheitskräfte tötet 167 Palästinenser. Nach ihren Angaben waren die meisten von ihnen Angreifer. Die Übrigen kamen bei Zusammenstößen ums Leben.
1 Mar 2016
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Ein Video zeigt, wie ein Soldat einen am Boden liegenden Palästinenser mit einem Kopfschuss tötet. Der war zuvor an einem Angriff auf Armeeangehörige beteiligt.
Israel will die arabische Minderheit mit Finanzhilfen ruhigstellen. Denn nichts fürchtet die Regierung mehr als einen Aufstand im Kernland.
24.000 Bartträger sind in der israelischen Armee vom neuen Verbot der Gesichtsbehaarung betroffen. Ausnahmen werden dennoch manchmal genehmigt.
Extreme Hitze oder Kälte, Schlafentzug, kaum Nahrung: Menschenrechtsgruppen werfen dem israelischen Geheimdienst übelste Methoden vor.
Das „Unbehagen der Geschlechter“ hat sie weltberühmt gemacht. Doch die Israelkritik der Philosophin wird der komplexen Wirklichkeit nicht gerecht.
Udi Aloni hübscht in „Junction 48“ arabischen Befreiungsnationalismus mit HipHop auf. Das hat was Folkloristisches.
Der israelische Ministerpräsident ist zu Besuch im Kanzleramt. Mit dabei: sein halbes Kabinett und eine Reihe von Streitpunkten.
Mit Messern, Steinen und Gewehren wurden israelische Soldaten und Polizisten angegriffen. Seit Oktober sind bereits fast 200 Menschen bei Gewaltakten gestorben.