taz.de -- Zusammenstöße mit Israelis: Ein Toter in palästinensischem Camp

Bei Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten ist ein Mann getötet worden. Die Soldaten hätten sich „verfahren“, hieß es.
Bild: Palästinenser treffen im November nahe der israelischen Siedlung Beit El mit der israelischen Armee zusammen.

Ramallah/Jerusalem dpa/ap | Ein Palästinenser ist bei Zusammenstößen mit der israelischen Armee im nördlichen Westjordanland ums Leben gekommen. Der 22-jährige Palästinenser sei in den Kopf geschossen worden, teilte der palästinensische Rote Halbmond am Dienstag mit. Vier seiner Landsleute seien verletzt worden.

Zu den gewaltsamen Auseinandersetzungen kam es, nachdem zwei israelische Soldaten in das palästinensische Flüchtlingscamp Kalandia nördlich von Jerusalem gefahren waren, wie Zeugen und medizinische Quellen am Dienstag berichteten. Das israelische Militär erklärte, die beiden Soldaten hätten sich verfahren.

Palästinenser bewarfen den Jeep der Soldaten nach Angaben der israelischen Armee mit Steinen und Brandflaschen. Das Fahrzeug ging in Flammen auf. Die Männer seien zu Fuß geflüchtet und in der Nacht zum Dienstag von der Armee gerettet worden. Bei den folgenden Zusammenstößen wurden mindestens 20 weitere Palästinenser und israelische Sicherheitskräfte verletzt, wie palästinensische Quellen und israelische Medien berichteten.

In den vergangenen fünf Monaten sind bei Angriffen von Palästinensern 28 Israelis getötet worden. Israelische Sicherheitskräfte tötet 167 Palästinenser. Nach ihren Angaben waren die meisten von ihnen Angreifer. Die Übrigen kamen bei Zusammenstößen ums Leben.

1 Mar 2016

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