taz.de -- Anschlag auf Präsidentengarde: 14 Tote in Tunesien

Im Zentrum von Tunis gab es offenbar einen Anschlag auf einen Bus der Präsidentengarde. Bei einer Explosion sollen 14 Menschen getötet worden sein.
Bild: Explosion am Abend: Polizisten und Rettungsfahrzeuge am Anschlagsort

Tunis afp/rtr | Bei einer Explosion in einem Bus der tunesischen Präsidentengarde sind am Dienstag 14 Menschen getötet und elf verletzt worden. Das gab das Innenministerium in Tunis bekannt. Der Sprecher des Präsidialamtes, Moez Sinaoui, sagte, es handle sich um einen „Anschlag“. Die Explosion ereignete sich am Nachmittag in der Nähe der Avenue Mohamed V., einer der belebtesten Straßen der tunesischen Hauptstadt.

Die meisten Todesopfer seien Mitglieder der Präsidentengarde, die in dem Bus unterwegs waren, sagte ein Mitarbeiter der Sicherheitsdienste. Es sei aber noch nicht klar, ob es sich um eine Bombe handele oder ob auf den Bus geschossen worden sei. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag.

Seit dem Sturz des langjährigen Präsidenten Zine El Abidine Ben Ali im Jahr 2011 verübten in Tunesien mehrfach islamische Fundamentalisten Anschläge. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu einem Anschlag auf das Bardo-Museum in Tunis im März, bei dem 21 Touristen und ein Polizist getötet worden waren, und zu einem Anschlag in Sousse im Juni, bei dem 38 Touristen getötet worden waren.

Die tunesische Armee bekämpft zudem eine radikal-islamische Gruppe, die in den Bergen an der Grenze zu Algerien ihre Hochburgen hat. Die Extremisten haben wiederholt Kontrollposten der tunesischen Sicherheitskräfte und Patrouillen in der ländlichen Gegen angegriffen.

24 Nov 2015

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