taz.de -- Krieg im Jemen: 30 Soldaten versehentlich getötet

Kampfflugzeuge der von Saudi-Arabien geführten Allianz haben falsche Ziele bombadiert. Statt der Huthi-Rebellen trafen sie regierungstreue Soldaten.
Bild: Seit März 2015 geht die Militärallianz gegen die Huthi-Rebellen (hier auf dem Foto zu sehen) vor.

Sanaa rtr | Kampfflugzeuge der von Saudi-Arabien geführten Militärallianz haben nach Behördenangaben irrtümlich ein jemenitisches Militärlager angegriffen und dabei 30 Soldaten getötet. Weitere 40 Soldaten wurden dabei am Samstag verletzt, wie ein Vertreter der örtlichen Behörden sagte.

„Die Koalition hat das falsche Ziel getroffen.“ Der Vorfall ereignete sich in einem Berggebiet nahe der Stadt Tais, wo jemenitische Soldaten gegen Anhänger des gestürzten Präsidenten Ali Abdullah Saleh kämpfen, der sich auf die Seite der schiitischen Huthi-Rebellen gestellt hat. Vertreter der Militärallianz oder der jemenitischen Regierung waren zunächst nicht zu erreichen.

Seit März geht eine von Saudi-Arabien geführte Militärallianz gemeinsam mit jemenitischen Truppen gegen die Huthi-Rebellen vor. Dabei wurden immer wieder fälschlicherweise eigene Truppen oder Zivilisten angegriffen. So starben Ende September 131 Menschen, als Raketen von Kampfflugzeugen der Militärallianz auf eine Hochzeitsgesellschaft abgefeuert wurden.

Die Militärallianz unterstützt die Regierung von Abd Rabbu Mansur Hadi, der vor den Rebellen nach Saudi-Arabien geflohen war. Truppen der Golf-Staaten versuchen, in die Hochburgen der mit dem Iran verbündeten Rebellen im Norden des Landes vorzustoßen und die Hauptstadt Sanaa zurückzuerobern. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier trifft sich bei seinem Besuch in Saudi-Arabien am Montag auch mit Hadi.

18 Oct 2015

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