taz.de -- Gay Pride in Amsterdam: Flüchtlinge fahren mit

Zum ersten Mal fuhren Flüchtlinge bei der Boots-Parade mit. Um keine Verfolgung fürchten zu müssen, waren sie teilweise maskiert. Auch Straßenkinder waren dabei.
Bild: Gay Pride kennt keine Grenzen.

Amsterdam dpa | Am farbenprächtigen Gay-Pride-Korso über die Amsterdamer Grachten hat am Samstag zum ersten Mal ein Boot mit Flüchtlingen teilgenommen. Damit sollte vor den Hunderttausenden Zuschauern auf das oft schwere Los homosexueller Asylsuchender aufmerksam gemacht werden, erklärten die Veranstalter.

Einige der Flüchtlinge waren maskiert – wohl auch, damit sie im Falle einer Abschiebung in Heimatländer, in denen Schwule und Lesben verfolgt werden, nicht identifiziert werden können.

Der nunmehr 20. Amsterdamer Bootskorso von Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen erlebte noch eine weitere Premiere: In einem allein ihnen gewidmeten Boot fuhren Straßenkinder mit. Sie wiesen bei der ansonsten wieder ausgelassenen und fröhlichen Bootsparade eindringlich auf das Schicksal junger Obdachloser hin.

Insgesamt hatten sich wieder rund 80 Boote zum Gay Pride angesagt, der jedes Jahr Touristen aus aller Welt nach Amsterdam lockt.

2 Aug 2015

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