taz.de -- Ai Weiwei bekommt Pass zurück: Auf nach Deutschland
Der chinesische Künstler Ai Weiwei hat seinen Pass zurückerhalten und kann nun das Land verlassen. Er will unter anderem seinen Sohn wiedersehen.
Peking ap | Der regierungskritische chinesische Künstler Ai Weiwei will nach der Rückgabe seines Passes nach Deutschland reisen. Wie sein Agent Darryl Leung sagte, plant er dank der neuen Freiheiten den Besuch, weil er zum einen seinen seit elf Monaten im Ausland lebenden Sohn wiedersehen und sich zum anderen ärztlich untersuchen lassen möchte.
Ai hatte am Mittwoch beim Online-Fotodienst Instagram [1][ein Foto veröffentlicht], auf dem er einen chinesischen Pass in die Höhe hält. Unter dem Bild steht geschrieben: „Heute habe ich meinen Pass bekommen.“ Sein Agent bestätigte die Rückgabe des Passes.
Die chinesischen Behörden hatten den Künstler 2011 für etwa drei Monate festgesetzt und ohne Verurteilung wieder freigelassen. Seinen Pass behielten sie ein, was wie die gesamten Ermittlungen gegen ihn als Strafmaßnahme für Ais Kritik an der Kommunistischen Partei gesehen wurde. Später musste das Studio des Künstlers Steuern in Höhe von knapp 2,2 Millionen Euro nachzahlen. Eine Beschwerde Ais vor Gericht blieb ohne Erfolg.
Die chinesischen Behörden haben wiederholt Pässe von Dissidenten einbehalten, damit sie das Land nicht verlassen können. Die Kommunistische Partei hofft, damit Kritik im Ausland verhindern zu können.
23 Jul 2015
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