taz.de -- Terror in Ägypten: Selbstmordanschlag in Luxor

Sie kamen mit Waffen und Sprengstoff: Vor dem Karnak-Tempel sprengte sich ein Attentäter in die Luft, ein weiterer wurde erschossen. Es gab Verletzte.
Bild: Ein ägyptischer Sicherheitsbeamter am Tatort in Luxor.

Luxor dpa/ap | Terroristen haben am Mittwoch die jährlich von Millionen Menschen besuchten Tempelanlagen von Karnak in Ägypten angegriffen. Zwei Attentäter kamen dabei am Mittwoch ums Leben. Nach Angaben des Innenministeriums hatten insgesamt drei Angreifer mit Schusswaffen und Sprengstoff versucht, eine Sicherheitsabsperrung des bekannten Karnak-Tempels zu durchbrechen. In der Anlage hielten sich zu dem Zeitpunkt einige Gruppen ägyptischer und ausländischer Touristen auf.

Einer der Attentäter habe sich auf dem Vorplatz des Tempels in die Luft gesprengt, teilte die Polizei mit. Bei einer Schießerei mit Sicherheitskräften sei ein zweiter Täter getötet und ein dritter verletzt worden. Auch ein Angestellter des Tempels wurde demnach verwundet und mehrere Souvenir-Verkäufer. Touristen kamen dem Ministerium zufolge nicht zu Schaden.

Zum Hintergrund der Tat gab es zunächst keine Informationen. Die Behörden arbeiteten daran, die Identität der Attentäter und ihre Beweggründe ausfindig zu machen, hieß es.

Die südägyptische Tempelstadt Luxor am rechten Ufer des Nils gilt als eines der bekanntesten Touristenziele Ägyptens. Die Stadt entstand auf dem Siedlungsgebiet der altägyptischen Hauptstadt Theben. Der Karnak-Tempel ist Unesco-Weltkulturerbe. 1997 waren bei einem islamistischen Terroranschlag in Luxor Dutzende Urlauber ums Leben gekommen, darunter 36 Schweizer und 4 Deutsche.

Der Tourismus in Ägypten hatte in den vergangenen Jahren unter der teils instabilen Lage und der Gewalt im Land gelitten: Kamen 2010 – ein Jahr vor dem Arabischen Frühling – noch mehr als 14 Millionen Besucher aus dem Ausland, waren es 2013 nur noch 9,2 Millionen.

10 Jun 2015

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