taz.de -- Die Dallas Mavericks gewinnen die NBA: Dirk ist am Ziel
Zum ersten Mal gewinnen die Dallas Mavericks den Titel in der US-Basketballliga NBA. Dirk Nowitzki musste beim 105:95-Sieg im sechsten Spiel gegen Miami nicht glänzen.
Als er sein größtes Ziel erreicht hatte, flüchtete er. Kaum war das sechste Spiel der Finalserie zwischen den Dallas Mavericks und den Miami Heat beendet, hatten die Mavericks mit einem 105:95-Erfolg den ersten Titel in der US-Basketballliga NBA gewonnen, verließ Dallas' deutscher Starspieler Dirk Nowitzki mit beinahe verstörtem Gesicht den Innenraum der American Airlines Arena in Miami.
Tatsächlich war das Spiel für Nowitzki anfangs zum Davonlaufen: absolut indiskutable 3 Punkte machte er in der gesamten ersten Hälfte, traf dabei nur einen von zwölf Würfen aus dem Feld. Ein Desaster – wären nicht seine Mavericks-Teamkollegen eingesprungen. Vor allem Shooting Guard Jason Terry glänzte mit 19 Punkten in der ersten Halbzeit, auch der wuselige Juan José Barea und Dreipunktschütze DeShawn Stephenson konnten Nowitzkis Ausfall kompensieren, so dass Dallas nach einem guten Start der Heat zum Pausenpfiff mit 53:51 vorne lag.
Eine Führung, die das Team von Trainer Rick Carlisle nicht mehr hergab. Schnell zog Dallas zu Beginn der zweiten Hälfte auf sieben Punkte davon und konnte diesen Vorsprung mehr oder weniger die gesamte Spielzeit halten. Sicher fühlen konnten sich die Mavericks indes nie: dafür war dieses sechste Spiel zu hektisch, zu zerfahren, zu volatil.
Jeden Moment hätte die Begegnung kippen können – dass es das nicht tat, lag nicht zuletzt daran, dass sich Miami zahllose leichte Ballverluste und eine äußerst schwache Freiwufquote (20 von 33 Versuchen getroffen) leistete. Man spürte, um wie viel es ging, und auch der "King" LeBron James zeigte erneut keine überzeugende Leistung. Seinen 9 Punkten aus den ersten fünf Minuten ließ er nur weitere 12 folgen, vergab dazu 3 von 4 Freiwürfen.
Nowitzki lächelt
Dass es James niemals gelang, der Finalserie seinen Stempel aufzudrücken, bestätigte seine Kritiker darin, dass James in der entscheidenden Phase der Play-Offs nicht angemessen liefert. Einen Makel, den er in den kommenden Jahren mit einem Titel wird tilgen müssen, um ein ganz Großer zu werden.
Dirk Nowitzki – und mit ihm das gesamte Dallas-Team – hat indes seinen schwarzen Fleck weggeputzt. Als Mannschaft, die keine großen Spiele gewinnt, galten die Mavericks noch vor diesen Playoffs. Doch dann gewannen sie unter anderem mit 4:0 Spielen gegen den Titelverteidiger Los Angeles Lakers – und Nowitzki dominierte die Endspielserie mit durchschnittlich 26 Punkten, wofür er als wertvollster Spieler der Finals ausgezeichnet wurde.
Auch in Spiel 6 fand er halbwegs zurück ins Geschehen, am Ende standen 21 Punkte und 11 Rebounds in seinen Statistiken. Und nach seiner kurzen Auszeit in den Katakomben der American Airlines Arena war Dirk Nowitzki dann auch wieder da und nahm die O'Brien-Trophy für den NBA-Titel entgegen. Am Ende lächelte er sogar.
13 Jun 2011
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