taz.de -- Mehr als "eingetragene Lebenspartnerschaft": Erste Schwulenehe in Brasilien

Bereits im Mai hat das Oberste Gericht Brasiliens den Weg für gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften freigemacht. Nun wurde erstmals eine Ehe zwischen zwei Männern anerkannt.
Bild: Ein schwules Paar küsst sich bei der Gay Pride Parade in Sao Paulo.

SAO PAULO dapd | Ein brasilianisches Gericht hat erstmals eine gleichgeschlechtliche Eheschließung anerkannt. Richter Fernando Henrique Pinto befand am Montag in Sao Paulo, dass die eingetragene Lebenspartnerschaft zweier Männer nun den Status einer Ehe bekommen könne.

Im Mai hatte das Oberste Gericht Brasiliens den Weg für gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften freigemacht, jedoch von einer Anerkennung der Schwulenehe abgesehen. Das Gericht in Sao Paolo teilte am Montag mit, der Richter habe auf Grundlage der Entscheidung des Obersten Gerichts und der brasilianischen Verfassung geurteilt.

Noch sei unklar, ob der jüngste Richterspruch ein nationaler Präzedenzfall sei, erklärte der Sprecher des Generalstaatsanwalts des Staates Sao Paulo, Benjamin Plastri. Demnach handelt es sich in Brasilien um die erste offiziell anerkannte Schwulenehe überhaupt.

"Es ist eine große Freude. Ich versuche immer noch, diesen historischen Moment zu verinnerlichen", sagte einer der frisch gebackenen Ehemänner dem brasilianischen Fernsehsender G1. "Wir haben seit so vielen Jahren dafür gekämpft. Diesen Sieg widme ich allen Aktivisten."

28 Jun 2011

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Brasilien

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