taz.de -- Kommentar Technikprobleme der Haspa: Schlecht für den Ruf

Die Haspa hat in den letzten paar Jahren wiederholt für negative Schlagzeilen gesorgt. Zum Teil lassen die Gründe dafür Zweifel daran aufkommen, ob dieses Institut seinem hehren Anspruch gerecht wird, dem Gemeinwohl zu dienen.
Bild: Ausgebremst: Die Haspa darf nicht nach Norden expandieren.

Die Haspa hat in den letzten paar Jahren wiederholt für negative Schlagzeilen gesorgt. Die Gründe dafür lagen zum Teil in peinlichen Pannen wie den aktuellen Problemen bei der EDV-Umstellung. Zum Teil lassen sie aber auch Zweifel daran aufkommen, ob dieses Institut seinem hehren Anspruch gerecht wird, dem Gemeinwohl zu dienen.

Wie viele andere Kreditinstitute hat die Haspa Wertpapiere der amerikanischen Pleite-Bank Lehman Brothers verkauft. Einige Kunden haben sie daraufhin wegen fehlerhafter Beratung verklagt. Die Sparkasse erhielt vor Gericht Recht. Immerhin 1.000 KundInnen hat sie aus Kulanz und aufgrund von Zweifeln im Einzelfall entschädigt.

Problematischer war schon, dass die Haspa externen Finanzberatern die Daten ihrer KundInnen zugänglich machte - ohne deren Einwilligung. Mehr noch: Die Haspa erstellte auch Psycho-Profile ihrer Kunden. Vom hamburgischen Datenschutzbeauftragten wurde sie dafür mit 200.000 Euro Bußgeld belegt.

Vollends ärgerlich ist die Werbung der Haspa für Konsumenten-Kredite: Eine "Spar"-Kasse sollte Geld sammeln, damit die Einleger mit Zins und Zinseszins Vermögen aufbauen und die Unternehmen investieren können. Eine Sparkasse, die ihre Kunden dazu verführt, auf Pump ein Pferd fürs Kind zu kaufen, und dafür Zinsen zu zahlen, hat ihren Zweck verfehlt.

11 Jul 2011

AUTOREN

Gernot Knödler

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