taz.de -- Aktuelle Umfrage: Piraten mischen Parteienlandschaft auf

Rot-grüne Koalitionsträume ade? Laut aktueller Umfrage käme die Piratenpartei derzeit auf sieben Prozent. Für eine rot-grüne Mehrheit würde es demnach nicht mehr reichen.
Bild: Piraten wählen - würden derzeit einige.

BERLIN afp/dapd | Der bundesweite Aufstieg der Piratenpartei infolge der Berlin-Wahl hat einer aktuellen Umfrage zufolge deutliche Auswirkungen auf die Parteienlandschaft. Im repräsentativen Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Emnid wöchentlich im Auftrag der Bild am Sonntag erhebt, kommen die Piraten derzeit auf sieben Prozent.

Wenn jetzt Wahlen wären, hätten SPD (28 Prozent) und Grüne (17 Prozent) dadurch erstmals seit langer Zeit keine eigene Mehrheit im Bundestag mehr. Die SPD verlieren 2 Prozentpunkte, die Grüne einen.

Die Union kommt in der Umfrage auf 32, die Linkspartei auf sieben Prozent. Die FDP liegt unverändert bei vier Prozent und würde den Wiedereinzug in den Bundestag verpassen. Die sonstigen Parteien kommen auf fünf Prozent. Emnid befragte insgesamt 2806 Menschen.

Bei der Berliner Abgeordnetenhauswahl hatte die Piratenpartei vor zwei Wochen 8,9 Prozent der Stimmen geholt und war damit erstmals in ein Landesparlament eingezogen. Sie stellt in Berlin künftig 15 Abgeordnete.

2 Oct 2011

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Schwerpunkt Wahlen in Berlin
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