taz.de -- Räumung des Zuccotti-Parks in New York: Besetzer kündigen Widerstand an
Die Occupy-Wall-Street-Bewegung soll den besetzten Zuccotti-Park in Manhattan räumen. Unter den Aktivisten hieß es, sie würden sich nur mit Gewalt vertreiben lassen.
NEW YORK dapd | Vor der für Freitag geplanten Räumung eines von der Protestbewegung Occupy Wall Street besetzten Platzes in New York haben die Demonstranten Widerstand angekündigt. Sie würden sich nur mit Gewalt aus dem Zuccotti-Park im Stadtteil Manhattan vertreiben lassen, hieß es am Donnerstag unter den Aktivisten.
In der Nacht auf Freitag übten einige bereits Sitzblockaden und Menschenketten. Zuvor hatte der Besitzer des Platzes, die Immobilienfirma Brookfield Properties, eine Säuberung des Areals angekündigt und die Polizei um eine Räumung gebeten. Nach der Reinigung des Platzes könnten die Demonstranten zurückkehren, allerdings würden die Nutzungsbedingungen verschärft, teilte Brookfield mit.
Die Säuberung des Areal sei lediglich ein Vorwand, um die Besetzer von dem Platz zu vertreiben, mutmaßten viele im Zuccotti-Park. "Sie benutzen die Reinigungsaktion, um uns loszuwerden", sagte Justin Wedes, der am Donnerstagabend mit rund 400 weiteren Besetzern auf dem Platz ausharrte. "Das ist de facto ein Räumungsbescheid."
In der Nacht auf Freitag begannen einige Demonstranten ihrerseits mit der Säuberung des Platzes und schrubbten die Bodenplatten. Andere räumten angesichts der drohenden Räumung bereits ihr persönliches Habe zusammen.
Die Bewegung Occupy Wall Street entstand im vergangenen Monat in New York und weitete sich inzwischen auf andere Städte aus. Sie richtete sich gegen die Macht der Banken.
14 Oct 2011
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Weil ein Interview mit einem Aktivisten dem US-Sender Fox News nicht passte, hat er es kurzerhand nicht veröffentlicht. Peinlich ist: Das Video ist trotzdem aufgetaucht.
So eine Gegenkultur, wie sie derzeit im Bankenviertel von Manhattan entsteht, gab es zuletzt in den Sechzigern. Noch immer ist sie Nährboden für politischen Protest.
Als Starphilosoph Slavoj Zizeks vor der "Occupy Wall Street" -Bewegung spricht, wirkt es wie ein religiöses Erweckungsmoment. Und Zizek findet dazu die richtigen Worte.
Die Konservativen werden zunehmend nervös, denn die "Occupy"- Bewegung in den USA wächst weiter. In Boston und Des Moines kommt es zu Spannungen mit der Polizei.
Selbst in kleineren US-Städten schließen sich Menschen der landesweiten Protestbewegung an. In Washington geht die Polizei gegen eine Anti-Kriegs-Demo vor.
Jetzt ist auch in Washington ein Platz besetzt. Die "Occupy Wall Street"-Aktivisten und die Antikriegsbewegung reichen sich die Hände.
Der junge Aktivist Lee Burnett über die "Occupy Wall Street"-Bewegung, eine Nacht im Gefängnis, Studiengebühren und die Zukunft des Protests.