taz.de -- Barrikade im Nordkosovo geräumt: Zwei KFOR-Soldaten verletzt

Bei der Räumung einer Straßensperre im Nordkosovo wurden zwei KFOR-Soldaten angeschossen. 30 Serben erlitten Verletzungen durch Tränengas und Gummigeschosse.
Bild: KFOR-Soldaten nahe Mitrovica im Nordkosovo.

PRISTINA dpa | Serben und Soldaten der internationalen Schutztruppe KFOR sind am Montag im Nordkosovo erneut aneinandergeraten. Bei der Räumung einer serbischen Straßensperre im Dorf Jagnjenica westlich der Stadt Mitrovica seien zwei Soldaten durch Schüsse leicht verletzt worden, bestätigte KFOR-Sprecher Frank Martin in Pristina. Die Serben meldeten wenigstens 30 Verletzte durch Tränengas und Gummigeschosse.

Serbische Politiker in Belgrad kritisierten die KFOR-Aktion als "Provokation". Demgegenüber rechtfertigte die von der Nato geführte Truppe ihren Einsatz damit, sie müsse nach ihrem Auftrag für die ungehinderte Bewegungsfreiheit im ganzen Kosovo sorgen.

Die Serben haben seit Monaten den Verkehr im Nordkosovo durch rund 20 Straßenblockaden lahmgelegt. Sie wollen damit den Abzug von Zöllnern und Polizisten der albanisch geführten Kosovo-Regierung von zwei Grenzübergängen erzwingen, die bisher von ihnen kontrolliert worden waren.

28 Nov 2011

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