taz.de -- Proteste in Südchina: Gegen Korruption und dreckige Luft

Mit Gewalt ging im südchinesischen Haimen die Polizei gegen Demonstranten vor. Einen Toten sollen es gegeben haben. Seit längerem schon eskalieren die Konflikte in der Provinz Gunangdong.
Bild: Auch in Wukan gab es diese Woche wieder Proteste.

PEKING afp | In der südchinesischen Stadt Haimen in der Provinz Guangdong sind am Dienstag nach Berichten von Augenzeugen Proteste von Einwohnern gegen ein Kohlekraftwerk eskaliert. Die Polizei schlug demnach auf mehr als hundert Demonstranten ein und setzte Tränengas ein, nachdem die Protestierenden Regierungsgebäude gestürmt hatten.

Ein 15-Jähriger sei bei den Protesten ums Leben gekommen, erzählten Demonstranten einem Reporter am Telefon. Örtliche Behörden waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar, das Sicherheitsbüro in Haimen dementierte, dass es Proteste gab.

Die Bewohner von Haimen fordern nach eigenen Angaben die Versetzung des Kohlkraftwerks, weil sie gesundheitliche Schäden und eine enorme Umweltverschmutzung befürchten. In Guangdong sind wichtige Teile der verarbeitenden Industrie angesiedelt, die für den Export arbeitet.

In der Region Guangdong liegt auch das Dorf Wukan, in dem sich die Bewohner derzeit gegen den illegalen Verkauf von Gemeindeland wehren.

Sie werfen den Behörden Korruption vor. Seit dem Tod des Anführers der Dorfbewohner in Polizeihaft vor anderthalb Wochen ist die Lage dort äußerst angespannt. Das Dorf ist von der Polizei umstellt.

20 Dec 2011

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