taz.de -- Mitgliederzuwachs der Piratenpartei: Mehr Piraten an Bord

Die Piratenpartei hat bundesweit erstmals mehr als 20.000 Mitglieder. Trotz sinkender Umfragewerte sieht die Partei einen positiven Trend. Sie sei längst nicht mehr nur Internet-Partei.
Bild: Mehr Mitglieder für die Piratenpartei -Zeichen des Aufschwungs?

BERLIN rtr | Die Piratenpartei verzeichnet nach eigenen Angaben einen Mitgliederzuwachs. Anfang Januar sei die Marke von bundesweit 20.000 Mitgliedern geknackt worden, teilte die Partei am Samstag in Berlin mit.

Allein 2011 seien 8000 neue Mitglieder eingetreten - zwei Drittel mehr als im Vorjahr. Die Mitglieder kämen aus allen Gesellschaftsschichten und ganz unterschiedlichen Bereichen, sagte Generalsekretär Wilm Schumacher. "Wir sind schon längst nicht mehr die sogenannte Internet-Partei", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters.

Bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus waren die Piraten im September vergangenen Jahres mit 8,9 Prozent zum ersten Mal in ein Landesparlament gewählt worden. Die in der Folge auch bundesweit gestiegenen Umfragewerte gehen inzwischen aber wieder zurück.

Im jüngsten ZDF-Politbarometer erreicht die Piratenpartei noch vier Prozent Zustimmung, ebenso viel wie die FDP. Beim ARD-Deutschlandtrend lagen die Piraten eine Woche zuvor bei sechs Prozent.

15 Jan 2012

ARTIKEL ZUM THEMA

Linke-Politiker treten Piraten bei: Werler Stadtratsfraktion gekapert

Dank der Linkspartei stellen die Piraten in Nordrhein-Westfalen nun ihre erste Stadtratsfraktion. In Werl ist der Ortsverband der Linken samt Fraktion übergetreten.

Ziele der Piratenpartei: Schwärme statt Köpfe

Die Piraten werden politisch mutiger. Für die Bundestagswahl 2013 setzen sie auf "Schwarmintelligenz", aber nicht auf einen Spitzenkandidaten.

Kommentar Piratenpartei: Basisdemokratie ohne Meinung

Die Piraten haben immer noch kein Programm. Sind aber weiterhin sympathisch ehrlich. Ob das bis zur Bundestagswahl reicht? Wohl kaum.