taz.de -- Prozess gegen Megaupload-Gründer: Kim Dotcoms Villa unter der Lupe
Während Kim Dotcom im Knast sitzt, durchsuchen Behörden seine Villa in Neuseeland. Schon bei seiner Festnahme wurden Kunstgegenstände und Autos beschlagnahmt.
WELLINGTON dpa | Behörden beschlagnahmen eine Villa des Megaupload- Gründers Kim Dotcom. Das teilte das Ministerium für Wirtschaftsentwicklung am Donnerstag mit. Die US-Justiz wirft dem deutsch-finnischen Unternehmer Urheberrechtsverstöße vor. Kim Dotcom, früher bekannt als Kim Schmitz, war im Januar zusammen mit drei anderen Managern seiner Firma in Neuseeland festgenommen worden und ist seitdem in Haft.
Ein Richter verweigerte vergangene Woche eine Freilassung gegen Kaution, da die Gefahr bestehe, er könne mit dem Hubschrauber nach Deutschland fliehen. Dotcom (38) wehrt sich gegen das Auslieferungsgesuch der USA und weist Vorwürfe illegalen Handelns zurück.
Zur Zeit lebt [1][seine schwangere Frau und seine vier Kinder] in der Villa. Das beschlagnahmte Anwesen habe einen Wert von rund vier Millionen neuseeländischen Dollar (2,5 Millionen Euro), teilte das Ministerium mit. Es liegt neben der Luxusvilla, in der Dotcom wohnte. Bei der Festnahme waren bereits Kunstgegenstände, Autos und andere Vermögenswerte beschlagnahmt worden.
Die Internet-Plattform Megaupload ist bereits gesperrt. Über die Plattform konnten Dateien aller Art hoch- und heruntergeladen werden. Dabei handelte sich oft um urheberrechtlich geschütztes Material, lautet der Vorwurf. Den Urhebern sind laut Anklage Hunderte Millionen Dollar an Einnahmen entgangen. Dotcom und seine Kollegen sollen 175 Millionen US-Dollar an der illegalen Verbreitung der geschützten Inhalte verdient haben.
9 Feb 2012
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