taz.de -- Champions League: Bayern bangt ums Viertelfinale

Ein schwacher Angriff und eine nachlässige Abwehr: Bayern kassierte einer 1:0-Niederlage gegen Basel. Auch Inter Mailand steht vor einem Knockout.
Bild: Gleich ist er drin: Valentin Stocker schießt das 1:0 gegen Bayern.

BASEL dpa | Beim Bankett nach Mitternacht sprach Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge ein paar ernste Worte an das Team des FC Bayern. "Ihr müsst jetzt aggressiv spielen und Ihr müsst die alte Sepp-Herberger-Weisheit "Einer für Alle, Alle für Einen" jetzt wieder aus dem Hut zaubern - und am Sonntag geht es los", forderte Rummenigge beim nächtlichen Dinner.

Besser hätte es dem Bayern-Tross am Buffet sicher nach einem anderen Erlebnis geschmeckt. So mussten Rummenigge & Co. erst einmal die 0:1-Niederlage beim FC Basel verdauen.

Eine Unaufmerksamkeit in der Abwehr lässt das Team um den Einzug ins Viertelfinale der Champions League bangen. Nach dem jüngsten Rückschlag im Bundesliga-Titelkampf verlor der Rekordmeister am Mittwoch durch ein Tor von Valentin Stocker in der 86. Minute mit 0:1 (0:0) und steht nun im Rückspiel am 13. März in München vor einer äußerst heiklen Aufgabe. "Es ist schon bedenklich, was hier passiert ist, weil Basel das Spiel verdient gewonnen hat", konstatierte Bayerns Ehrenpräsident Franz Beckenbauer ernüchtert. "Wir müssen versuchen, das Blatt schnell wieder zu wenden", forderte Rummenigge.

Trotz spielerischer Überlegenheit fehlte der Elf von Trainer Jupp Heynckes einmal mehr die Durchschlagskraft im Angriff. Zudem erwies sich bei mehreren guten Chancen Basels Torhüter Yann Sommer als unbezwingbar. Trainer Jupp Heynckes ärgerte sich vor allem über das Zustandekommen des Gegentreffers: "Der steht da ganz blank, das darf überhaupt nicht passieren. Das lag am gesamten Abwehrverbund." Stocker konnte sich bei seinem Schuss die Ecke aussuchen.

"Es ist noch ein großes Stück Arbeit vor uns", sagte der Torschütze. Und auch Kapitän Marco Streller sieht sein Team trotz glänzender Ausgangslage weiter in der Außenseiterrolle. "Jetzt träumt natürlich ganz Basel vom Viertelfinale, was sehr schwierig wird", betonte der Angreifer.

Tore blieben Mangelware

Inter Mailand verspielte unterdessen seine ordentliche Ausgangsposition in der Champions League. Die Italiener verloren am Mittwochabend das Achtelfinal-Hinspiel bei Olympique Marseille mit 0:1 (0:0). André Ayew ließ die Franzosen in der dritten Minute der Nachspielzeit mit seinem Kopfball-Treffer jubeln. Ob der in die Kritik geratene Inter-Trainer Claudio Ranieri auch im Rückspiel am 13. März noch auf der Bank sitzen wird, ist nach der neuerlichen Pleite fraglicher denn je.

In einer zerfahrenen Fußball-Partie war Marseille zunächst das bessere Team, kam aber kaum gefährlich vor das Tor von Inter-Keeper Julio Cesar. Die beste Chance des ersten Durchgangs bot sich Mailands Angreifer Diego Forlan (11. Minute), doch der Uruguayer verpasste die Führung.

Auch in Durchgang zwei blieben Torchancen Mangelware. Die Franzosen mühten sich zwar redlich, doch in der Offensive waren die Olympique-Profis gegen die Mailänder Abwehr lange zu harmlos – bis Ayew doch noch zuschlug.

23 Feb 2012

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