taz.de -- Kommunen gegen Fiskalpakt: Schuldenbremse 2014 nicht verkraftbar
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund ist gegen ein Vorziehen der Schuldenbremse durch den Fiskalpakt. Kommunen wären schon 2014 nicht mehr handlungsfähig.
BERLIN dpa | Die Kommunen halten ein Vorziehen der Schuldenbremse durch den europäischen Fiskalpakt auf das Jahr 2014 für nicht verkraftbar. „Dann wäre im Gesamtstaat Deutschland ein Defizit von nur noch knapp 13 Milliarden Euro zulässig.
Eine solche Vollbremsung ist nicht realistisch“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, der Passauer Neuen Presse. „Wir riskieren die Handlungs- und Investitionsfähigkeit der öffentlichen Hand“, warnte er.
Landsberg sieht die Sozialsysteme noch nicht für diese Eingriffe vorbereitet. Der gewünschte Erfolg werde nur durch Reduzierung der Ausgaben und Verbesserung der Einnahmen erreicht. „Dafür sind in Deutschland bisher die notwendigen Schritte nicht eingeleitet worden.
So steigen zum Beispiel die kommunalen Sozialausgaben trotz der guten Konjunktur und der sinkenden Arbeitslosigkeit immer weiter.“ Hier müsse eine Reform ansetzen, die langfristig das Sozialsystem sichere, aber auch von den Menschen mehr Eigenverantwortung und Eigenvorsorge abverlange.
25 May 2012
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Die Stadt hat 600 Millionen Euro Überschuss im ersten Halbjahr 2016. Dennoch will der Senat weiter sparen – dabei gäbe es viele schöne Dinge, die Hamburg sich leisten sollte.
Mit der Abstimmung über den europäischen Fiskalpakt stehen für die Grünen Profil und Glaubwürdigkeit auf dem Spiel. Die Partei muss das Spardiktat ablehnen.
Spardiktat oder mehr Wachstum? Am Donnerstag trifft Merkel die Spitzen von SPD und Grünen. Kompromisse zeichnen sich ab, doch bei wichtigen Fragen sind die Gräben tief.
Die Steuereinnahmen nehmen wieder einmal zu. Finanzminister Schäuble kann vermutlich mit 2,3 Millarden Euro mehr rechnen. Schön, denn davon profitieren alle.
Der Fiskalpakt verpflichtet EU-Länder zu mehr Haushaltsdisziplin. In Deutschland wird wohl erst mehrere Wochen später über ihn abgestimmt. Die Opposition fordert eine noch größere Aufschiebung.