taz.de -- „Dragon“ dockt an der ISS an: Rendevous im Weltraum

Die erste private Raumkapsel im All hat das Andockmanöver an die Internationalen Raumstation gestartet. Sie bringt rund 500 Kilo Versorgungsgüter zu den ISS-Astronauten.
Bild: Laut Nasa-Plan sollen die ISS-Astronauten die Raumkapsel mit einem Roboterarm greifen und an der Raumstation befestigen.

WASHINGTON dpa | Der erste private Raumtransporter im All hat mit einem Manöver zum Andocken an die Internationale Raumstation ISS begonnen. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa gab am Freitagmorgen (MESZ) grünes Licht für die erste Phase der langwierigen Prozedur.

Dabei darf sich die Raumkapsel „Dragon“ in einen etwa 1,4 Kilometer großen Umkreis der ISS begeben. Nach etwa einer Stunde soll der Transporter zu einer Position 250 Meter unterhalb der Station fliegen, teilte die US-Firma SpaceX mit, die den „Dragon“ entwickelt hat.

Läuft alles glatt, kann die Nasa die letzte Phase einleiten. Am frühen Nachmittag sollen ISS-Astronauten den „Drachen“ mit einem Roboterarm greifen und an der Raumstation befestigen. Es wäre das erste Mal in der Geschichte, dass ein privater Raumtransporter an die ISS andockt.

Am Samstag soll die Klappe zur Kapsel geöffnet werden und Astronauten sie das erste Mal betreten. Der Transporter hat rund 500 Kilogramm an Versorgungsgütern für die ISS-Bewohner an Bord.

25 May 2012

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