taz.de -- Mord an Trayvon Martin: Verdächtiger stellt sich der Polizei
George Z. befindet sich jetzt in Florida in Polizeigewahrsam. Das Mitglied einer Bürgerwehr soll den Jugendlichen Trayvon Martin erschossen haben.
MIAMI dapd | Das wegen tödlicher Schüsse auf den unbewaffneten Jugendlichen Trayvon Martin angeklagte Mitglied einer US-Bürgerwehr hat sich den Behörden gestellt. Verteidiger von George Z. teilten am Sonntag im Internet mit, der 28-Jährige sei in Florida in Polizeigewahrsam - rechtzeitig vor Ablauf einer entsprechenden richterlichen Frist.
Am Nachmittag (Ortszeit) wurde Z. dann als Insasse ohne Kaution auf der Webseite des Gefängnisses geführt. „Er ist ruhig und kooperativ“, sagte der Sheriff des Bezirks Seminole, Donald Esslinger, nachdem sich der Angeklagte gestellt hatte.
Ein Richter hatte am Freitag die Freilassung von George Z. gegen Kaution aufgehoben und angeordnet, dass er sich innerhalb von 48 Stunden stellen muss. Zur Begründung hieß es, Z. habe bei der Festlegung der Kaution auf 150.000 Dollar im April falsche Angaben über die ihm zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel gemacht.
4 Jun 2012
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Der Freispruch George Zimmermans in den USA war vorhersehbar. Dieser Skandal ist die Konsequenz verfehlter Politik.
Nach monatelangen Verhandlungen entscheidet die Jury eines Gerichts in Florida, dass der Tod des schwarzen Jugendlichen Trayvon Martin kein Mord war.
Ein Jahr nach dem Tod von Trayvon Martin versammeln sich Demonstranten in New York zu einer Mahnwache. Der Teenager wurde getötet, weil er einen Kapuzenpulli trug.
Monatelang stand der Polizeichef der Stadt Sanford in der Kritik, jetzt musste er gehen. Die Gemeinde hatte in ihn nach dem Mord an dem schwarzen Teenager Trayvon Martin kein Vertrauen mehr.
Colin Goddard überlebte einen Amoklauf. Seine eigene Geschichte machte ihn zum Gegner von Schusswaffen. Heute ist er Aktivist – mit gemäßigten Forderungen.
Der Fall Trayvon Martin berührt zwei ideologische Dauerthemen in den USA: Waffenbesitz und Rassismus. Die Anklage Zimmermans war überfällig.
Der Tod des schwarzen Teenagers Trayvon Martin hatte in den USA Empörung ausgelöst. Nun wurde der Schütze George Zimmerman des Mordes angeklagt.
Auf offener Straße wurden drei Schwarze erschossen, die Opfer offenbar zufällig, ihre Hautfarbe nicht. Doch die Justiz scheint zu funktionieren. Das ist nicht immer so.
Der Abgeordnete Bobby Rush zog sich im Repräsentantenhaus einen Kapuzenpulli über, um gegen Rassismus zu protestieren. Er wurde aus dem Saal entfernt.