taz.de -- Griechischer Minister zurückgetreten: Neue Regierung ohne Finanzminister
Der designierte griechische Finanzminister Vasilios Rapanos wird sein Amt nicht antreten. Rapanos erlitt am Freitag einen Schwächeanfall und liegt seitdem im Krankenhaus.
ATHEN dpa | Der designierte griechische Finanzminister Vasilios Rapanos wird das Amt nicht antreten. Das teilte das Büro des griechischen Ministerpräsdenten Antonis Samaras am Montag mit.
„Der Rücktritt wurde angenommen“, hieß es aus dem Büro von Samaras. Rapanos hatte am Freitag einen Schwächeanfall erlitten und war in Ohnmacht gefallen. Seitdem wird er in einem Krankenhaus behandelt. Noch am Samstag meldeten griechische Medien, dass Rapanos auf dem Wege der Besserung sei.
Die Griechen hatten in einer weltweit mit Hochspannung verfolgten Parlamentswahl die konservative Nea Dimokratia (ND) zu stärksten Kraft gemacht. Die Linkspartei Syriza, die die Auflagen komplett kippen wollte, landete auf dem zweiten Platz.
Der Vorsitzende der ND, Antonis Samaras, ist seit vergangenen Mittwoch neuer Regierungschef Griechenlands.
25 Jun 2012
ARTIKEL ZUM THEMA
Er kritisierte seine Landsleute genauso wie den IWF oder Kanzlerin Merkel: Der renommierte Wirtschaftsprofessor Yannis Stournaras wird Griechenlands neuer Finanzminister.
Kann wirklich nur die „Nea Dimokratia“ Griechenland retten? Die Griechen können nur an den Euro glauben, weil sie die linke Syriza gewählt haben.
Nun auch Spanien und Zypern: Die Eurokrise erfasst immer mehr Länder. Vom Gipfeltreffen Ende der Woche ist jedoch kaum Besserung zu erwarten.
Wegen der engen Verflechtung mit der griechischen Wirtschaft wird die Kreditwürdigkeit Zyperns herabgestuft. Ein Antrag auf Notkredite wird damit immer wahrscheinlicher.
Mit der Einführung des Euro ging der naive Glauben einher, die Volkswirtschaften würden sich einander angleichen. Das Gegenteil geschieht.
Einflussreiche Verwandte sind auch in Griechenland gut für den Karrierestart. Gerade in der Politik sind nicht wenige Dynastien zu beobachten.