taz.de -- Prozess gegen Lulzsec-Hacker: Zwei Briten bekennen sich schuldig

Zwei Hacker der Gruppe Lulzsec haben sich vor Gericht wegen Hacking für schuldig bekannt. Sie hatten Seiten überlastet und interne Daten von Unternehmen kopiert.
Bild: Bei einigen Anons weiß man nun, wer hinter der Maske steckte.

LONDON afp | Zwei britische Hacker haben vor Gericht gestanden, Cyberangriffe unter anderem auf den US-Auslandsgeheimdienst CIA geführt zu haben. Der 20-jährige Ryan Cleary und der 19-jährige Jake Davis bekannten sich am Montag vor einem Londoner Gericht schuldig, wie ein Justizvertreter sagte.

Zu den weiteren Zielen der Aktivisten der Hackergruppe Lulzsec gehörten Konzernriesen wie Sony und Nintendo sowie die britische Mediengruppe von Rupert Murdoch, News International. Bei ihren Attacken setzten die Hacker die Websites außer Kraft, indem sie mit zeitgleichen Anfragen überflutet wurden.

Der Prozess gegen Cleary soll im April 2013 in London beginnen, Davis muss sich ab Oktober in Essex verantworten. Lulzsec ist eine Gruppe von Anonymous-Aktivisten, die im vergangenen Jahr eine Reihe von spektakulären Hacks verübte.

Nach eigener Darstellung wollzen sie damit für Freiheit im Internet eintreten. Ende Februar waren bei einem international abgestimmten Polizeieinsatz in 15 Städten 25 mutmaßliche Mitglieder des Hackerkollektivs festgenommen worden.

26 Jun 2012

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Cyberattacke

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