taz.de -- Selbstmordanschlag in Afghanistan: Blutige Hochzeit

Im Norden Afghanistans wurden bei einem Anschlag auf eine Hochzeitsgesellschaft 20 Menschen getötet. Ein Selbstmordattentäter zündete einen Sprengsatz im Festsaal.
Bild: Wer den Anschlag auf die Hochzeitsgesellschaft in der Provinz Samangan verübte, war zunächst unklar.

KABUL dapd | Bei einem Anschlag auf einen Hochzeitsempfang im Norden Afghanistans sind am Samstag mindestens 20 Menschen getötet und mehr als 40 weitere verletzt worden. Nach Angaben der Behörden zündete ein Selbstmord-attentäter in Ajbak in der Provinz Samangan inmitten eines mit Gästen der Feier gefüllten Saals seinen Sprengsatz.

Unter den Toten sei auch der Feldkommandeur und Parlamentsabgeordnete Ahmad Chan Samangani. Wer hinter dem Anschlag steckte, war zunächst unklar. Samangani hatte in der Provinzhauptstadt Ajbak zur Hochzeit seiner Tochter geladen.

Zum Zeitpunkt der Explosion hätten sich die meisten örtlichen Gäste im zweiten und dritten Geschoss des Gebäudes aufgehalten, sagte der Polizist Mohammad Nawab Schersai, der als leitender Ermittler der Stadt auch während der Feier im Einsatz war.

Der Attentäter löste sich den Angaben zufolge aus einer Gruppe von neu eingetroffenen Gästen aus der Stadt Masar-i-Scharif. In unmittelbarer Nähe Samanganis habe er dann seinen am Körper befestigten Sprengsatz zur Detonation gebracht. „Es war eine große Explosion. Überall im Erdgeschoss lagen blutüberströmte Leichen“, sagte Schersai. Auch in den oberen Stockwerken habe es Verletzte gegeben.

Die genaue Zahl der Toten war zunächst unklar. Der Leiter der Kriminalpolizei der Provinz Samangan, Ghulam Mohammad Chan, sprach am Vormittag von mindestens 20 Todesopfern. Unter ihnen seien auch der Provinzchef des Geheimdienstes und ein Divisionskommandeur der Streitkräfte.

In den vergangenen Monaten wurden im Norden Afghanistans wiederholt Anschläge auf hochrangige Vertreter der regionalen Sicherheitskräfte verübt. Die ehemaligen Kriegsherren der sogenannten Nordallianz unterstützen die Regierung in Kabul im Kampf gegen die radikalislamischen Taliban.

14 Jul 2012

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Thomas de Maizière

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