taz.de -- Amoklauf bei Batman-Premiere: Angeklagter soll psychisch krank sein
Psychisch krank soll er sein, der mutmaßliche Amokläufer James H. – sagen seine Verteidiger. Ihm wird vorgeworfen, bei der Premiere von „Batman“ zwölf Menschen getötet zu haben.
CENTENNIAL dapd | Die Verteidiger des mutmaßlichen Todesschützen von Aurora haben ihren Mandanten als psychisch krank bezeichnet. Die Anwälte erklärten in einer Anhörung vor Gericht, sie benötigten mehr Zeit, um Art und Ausmaß der Erkrankung von James H. zu prüfen. Der Beschuldigte wirkte am Donnerstag ähnlich verwirrt wie bei seinen vorherigen Auftritten vor Gericht. Die Frage der Zurechnungsfähigkeit dürfte wesentlich über das Strafmaß entscheiden. Dem Angeklagten droht die Todesstrafe.
Die Verteidigung habe die Universitätspsychiaterin Lynne Fenton um Hilfe gebeten, bei der der Angeklagte in Behandlung war, sagte der Anwalt Daniel King. Kürzlich war bekannt geworden, dass Fenton die University of Colorado offenbar einen Monat vor dem Amoklauf vor ihrem Patienten, einem ehemaligen Doktoranden der Hochschule, warnen wollte.
Noch ist wenig darüber bekannt, wie H. laut Polizei das Massaker während einer Mitternachtspremiere vorbereitete oder seine Wohnung mit Sprengfallen sicherte. Dem 24-jährigen Angeklagten wird vorgeworfen, am 20. Juli im US-Staat Colorado zwölf Menschen getötet und 58 verletzt zu haben.
Mehrere Nachrichtenmedien haben in dem Fall Zugang zu Unterlagen gefordert, die Details über H. und das Blutbad in einem US-Kino liefern könnten. Rund 20 Medien, darunter die Nachrichtenagentur AP, wollen die Herausgabe von bislang unter Verschluss gehaltenen Gerichtsunterlagen erwirken, die der Öffentlichkeit wichtige Informationen in dem Fall liefern könnten.
Zudem fordern sie von Richter William Sylvester die Lockerung eines Verbots, das der ehemaligen Universität des Angeklagten die Weitergabe von Details über H. untersagt. Die zuständige Staatsanwaltschaft hat erklärt, eine Freigabe entsprechender Unterlagen könnte ihre Ermittlungen in dem Fall gefährden.
10 Aug 2012
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Die Geschworenen konnten sich im Mordprozess um das Attentat im Kino von Aurora nicht auf das Todesurteil einigen. Der Täter soll lebenslang ins Gefängnis.
Der Mann, der bei der Kinopremiere des „Batman“-Films zwölf Menschen erschossen haben soll, will sich schuldig bekennen. Dann droht ihm nur noch lebenslange Haft.
An einer Grundschule in Connecticut ist es am Freitag Morgen (Ortszeit) zu einer Schießerei gekommen. Die Hintergründe und die Zahl der Opfer sind bislang unklar.
Mit einer Pistole, Ersatzmagazinen und drei Messern ist ein 37-Jähriger bei einer „Batman“-Vorführung festgenommen worden. In seinem Haus wurden zahlreiche Waffen gefunden.
James Holmes, der 24-jährige Todesschütze von Colorado, ist hochintelligent, in sich gekehrt – und sammelte in den letzten Monaten in seiner Wohnung plötzlich große Mengen an Waffen.
Wie wurde aus dem schüchternen Studenten ein kaltblütiger Amokläufer? Der Attentäter von Denver gibt viele Rätsel auf - und schweigt zu seinen Motiven.
Der Amokläufer von Denver hatte seine Tat offenbar genau geplant: Waffen und Munition hatte er vor Monaten gekauft, seine Wohnung mit Sprengsätzen präpariert. Die Polizei rätselt.
Aus einer „Dark Knight“-Preview wird ein Alptraum. Ein Amokläufer schießt in einem Kinosaal im US-Staat Colorado wild um sich. Zwölf Menschen sterben, Dutzende werden verletzt.