taz.de -- Ultra-Nationalisten in Russland: Aktivisten mit Hakenkreuzen

Russland den Russen. In vielen Städten des Landes demonstrieren rechte Nationalisten am „Tag Einheit des Volkes“ gegen Immigranten und Wladimir Putin.
Bild: Genehmigter Aufmarsch der Ultra-Nationalisten an der Moskwa

MOSKAU dapd/dpa | Erstmals seit Jahren sind beim „Russischen Marsch“ Tausende Ultra-Nationalisten durch das Moskauer Stadtzentrum gezogen. Mit Sprüchen wie „Moskau ist eine russische Stadt“ protestierten sie am Sonntag gegen über Einwanderer aus dem Kaukasus und Zentralasien und Kremlchef Wladimir Putin.

Wie die Nachrichtenagentur Interfax berichtete, zündeten sie im Zentrum der Stadt Rauchbomben an. Einer der Anführer der Nationalisten, Aleksandr Below, sprach demnach von rund 20.000 Teilnehmern, die Polizei ging von etwa 6.000 Demonstranten aus. Der Nachrichtenagentur Itar-Tass zufolge wurden rund 25 Aktivisten mit Hakenkreuzen auf ihrer Kleidung festgenommen.

Der Marsch fiel auf den sogenannten russischen Tag der Einheit des Volkes, einen Feiertag, der 2005 als Ersatz für das Gedenken an die bolschewistische Oktoberrevolution eingeführt wurde. Die Nationalisten werfen der Staatsführung vor, Immigranten zu viele Privilegien zu gewähren und dabei russische Bürger zu vernachlässigen.

Auch in Dutzenden anderen Städten zwischen der Ostsee-Exklave Kaliningrad (Königsberg) und dem Pazifikhafen Wladiwostok marschierten Hunderte Nationalisten auf. In Jekaterinburg am Ural seien 200 Teilnehmer festgesetzt worden, teilten die Organisatoren mit. Dort hatten die Behörden den Marsch nicht genehmigt.

Bürgerrechtler und Migrantenverbände kritisierten, die Aktion verstärke die ethnischen Probleme in dem Riesenreich mit Dutzenden Völkern. Zudem warnten sie vor einer Hetzjagd auf Gastarbeiter.

4 Nov 2012

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