taz.de -- Bundesvorsitz der Grünen: Roth kandidiert erneut

Für die Spitzenkandidatur hat es nicht gereicht, dafür will Claudia Roth Grünen-Chefin bleiben. Sie werde erneut für den Bundesvorsitz antreten, sagte sie in Berlin.
Bild: Ein letzter Blick auf die Ergebnisse der Urwahl? Claudia Roth

BERLIN dpa/dapd | Trotz ihres schlechten Abschneidens bei der Urwahl der Grünen will Parteichefin Claudia Roth im Amt bleiben. Sie werde bei dem Parteitag Ende der Woche in Hannover erneut als Vorsitzende kandidieren, teilte die 57-Jährige am Montag in Berlin mit.

„Es geht jetzt in erster Linie nicht um mich und um meine Enttäuschung, sondern es geht um etwas Wichtigeres“, sagte Roth. Es gehe um die Ablösung von Schwarz-Gelb. „Es geht um ein starkes Ergebnis bei dieser wichtigen Bundestagswahl.“ So viel Zuspruch wie am Wochenende nach ihrer Niederlage habe sie noch nie bekommen.

Roth hatte mit nur 26,2 Prozent am schlechtesten von den vier bekannten Bewerbern abgeschnitten. Gewählt worden waren Fraktionschef Jürgen Trittin mit 71,9 Prozent der Stimmen und Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt mit 47,3 Prozent, Co-Fraktionschefin Renate Künast hatte 38,6 Prozent erhalten.

„Herbe Klatsche“

Roth sagte, ihr Ergebnis sei für sie „eine herbe Klatsche“ und „auch eine herbe Enttäuschung“ gewesen. Sie müsse sich „natürlich die Frage stellen, ob für das Amt der Parteivorsitzenden in der Partei noch das nötige Vertrauen für mich da ist“.

Roth hatte sich bereits vor der Urwahl erneut als Parteichefin beworben. Doch nach der Niederlage beim Mitgliederentscheid hatte sie einen Rückzug erwogen. Außer mit einem Facebook-Eintrag hatte sich Roth nicht zum Ausgang der Wahl bisher geäußert.

Parteichef Cem Özdemir will sich bei der Wahl auf dem Parteitag an diesem Samstag bestätigen lassen. Das Vorsitzenden-Duo besteht aus einer Frau und einem Mann. Roth hat seit 2001 mit einer Unterbrechung den Parteivorsitz inne.

12 Nov 2012

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