taz.de -- Deepwater-Horizon-Ölkatastrophe: 4,5 Milliarden Dollar Strafe für BP

Rekordstrafe für BP: Wegen der verheerenden Explosion einer Bohrplattform im Golf von Mexiko 2010 muss der Ölkonzern 4,5 Milliarden Dollar an die US-Regierung zahlen.
Bild: Es brennt im Golf: Deepwater Horizon im Juni 2010.

LONDON dpa | Der britische Ölkonzern BP muss wegen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko vor zweieinhalb Jahren 4,5 Milliarden US-Dollar (3,5 Milliarden Euro) Strafe an die US-Regierung zahlen. Ein BP-Sprecher in London bestätigte der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag eine entsprechende Einigung. Das ist die höchste Strafe, die je ein Unternehmen in den USA bezahlen musste.

Bisheriger Rekordhalter war das Pharmaunternehmen Pfizer mit 1,2 Milliarden Dollar. Bei der Explosion der Förderplattform „Deepwater Horizon“ im April 2010 waren elf Menschen ums Leben gekommen. 4,9 Millionen Barrel (je 159 Liter) Öl liefen ins Meer. Ganze Küstenabschnitte wurden zerstört.

BP hatte in seiner Bilanz 38 Milliarden Dollar für die Kosten der Katastrophe zurückgestellt. 14 Milliarden mussten die Briten bereits an Reparatur- und Reinigungskosten zahlen, etwa für das Stopfen des Lecks. 9 Milliarden Dollar wurden bereits an private Kläger ausgezahlt.

Auf die Zahlung weiterer 7,8 Milliarden Dollar hat sich das Unternehmen mit Vertretern tausender Kläger geeinigt. Diese Summe ist noch nicht ausgezahlt und bedarf noch der gerichtlichen Bestätigung. Ob die Rückstellungen insgesamt ausreichen werden, wollte ein BP-Sprecher am Donnerstag nicht kommentieren.

15 Nov 2012

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