taz.de -- Neue britische Thronfolgeregelungen: Katholiken und Muslime gleichgestellt
In der britischen Monarchie dürfen nach 311 Jahren nun auch endlich Katholiken geheiratet werden. Und sonst so?
Der Monarch oder die Monarchin soll einen Katholiken heiraten dürfen. Eine Revolution im britischen Königshaus?
Damit werden die Katholiken nach 311 Jahren den Muslimen, Atheisten und Buddhisten gleichgestellt, denn die durften schon immer vom König geheiratet werden.
Dürfen Katholiken denn dann auch bald selbst KönigIn werden?
Fragen Sie in 311 Jahren noch mal.
Dass das erstgeborene Kind auf den Thron darf, selbst wenn es ein Mädchen ist, wurde voriges Jahr beschlossen.
Ja, aber das musste noch von den ehemaligen Kolonien wie Australien und Kanada, die Elisabeth II. als Staatsoberhaupt anerkennen, ratifiziert werden.
Und das geschah ausgerechnet an dem Tag, als England schwanger wurde. Zufall?
„Es ist ein wunderbarer Zufall, dass die endgültige Bestätigung aus den anderen Ländern an demselben Tag eintraf, an dem der Herzog und die Herzogin von Cambridge ihre Schwangerschaft bekannt gaben“, sagte der stellvertretende Premier Nick Clegg von den Liberalen Demokraten.
Aber was ist das Neue daran? Die Briten haben doch bereits eine Königin.
Das war ein Notfall. Ihre Eltern haben bloß zwei Töchter zustande gebracht – und Elisabeth war die ältere der beiden.
Prinz Charles ist seit genau 60 Jahren Thronfolger. Auf welche Wartezeit muss sich das Kind von William und Kate einstellen?
Wenn sich die Zähigkeit bei den Windsors vererbt, wird das wohl bis zum Jahr 2080 dauern.
Warum glauben so viele, dass Kate Zwillinge erwartet?
Weil Kate unter extremer Schwangerschaftsübelkeit leidet. Das soll ein Anzeichen für Zwillinge sein.
Bei Zwillingen muss man wegen der Thronfolge genau aufpassen, welches der beiden Babys zuerst geboren wird.
Wenn es ein Mädchen ist, wird es Königin, falls die Briten die Windsors bis dahin nicht zum Teufel gejagt haben.
Warum hängen die Engländer so an ihrer Monarchie?
Weil ein leerer Thron doof aussähe. Außerdem muss ja irgendjemand in den Palästen wohnen, sonst zieht bei dem britischen Klima Feuchtigkeitsschwamm ein.
Eigentlich wartet man bis nach der 12. Woche, bis man eine Schwangerschaft bekannt gibt. Warum haben die Cambridges das früher getan?
Vermutlich weil Premierminister David Cameron wollte, dass die Baby-Ankündigung von seiner Ankündigung weiterer drastischer Sparmaßnahmen ablenkt.
7 Dec 2012
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