taz.de -- Googles Kartendienst: Rückkehr auf Apple-Geräte
Karten von Google können künftig auch wieder auf iPhone und iPad abgerufen werden. Im Gegensatz zu den alten Maps sollen sie schneller geladen werden können.
MOUNTAIN VIEW/ZÜRICH dpa/rtr | Drei Monate nach der Verbannung der Kartenanwendung von Google von Apples neustem Mobil-System iOS 6 kehrt der Suchmaschinendienst mit einer neuen Karten-App auf iPhone und iPad zurück. Voraussetzung ist, dass die Geräte mit dem iOS Betriebssystem 5.1 oder höher ausgestattet sind, wie Apple in einem Blog erklärte.
Apple hatte seinen eigenen Kartendienst mit der Markteinführung des iPhone 5 im September gestartet und damit eine technisch veraltete Version der Google Maps beim System iOS 6 aus dem Programm genommen. Im Oktober musste der verantwortliche, langjährige Apple-Manager Scott Forstall dann wegen des Fehlstarts der Apple-Kartensoftware den Hut nehmen.
Die eigene Karten-App von Apple stieß aber wegen etlicher Fehler auf heftige Kritik. Dass Google nun in Kooperation mit Apple auf iOS 6 wieder vertreten ist, werten Experten als ein weiteres Signal für eine Entspannung zwischen den beiden Unternehmen im Silicon Valley.
Google bietet seine neue Map-App kostenlos in 29 unterschiedlichen Sprachen an, darunter auch in Deutsch. Im Gegensatz zu den alten Google Maps für iOS werden die neuen Karten nun nicht mehr als schwergewichtige Bitmap-Grafiken ausgeliefert, sondern als schlanke Vektor-Grafiken, die unterwegs viel schneller geladen werden können.
Deutlich verbessert wurde die Integration des Straßen-Panoramadienstes Google Streetview und der gigantischen Google-Datenbank mit Ortsinformationen (PoI, Point of Interest), in denen beispielsweise Restaurants oder Sehenswürdigkeiten beschrieben und bewertet werden.
13 Dec 2012
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Hamburgs Datenschützer verhängt gegen Google ein Bußgeld von 145.000 Euro. Grund ist das Speichern von Daten aus unverschlüsselten WLAN-Netzen beim Street-View-Einsatz.
Im Dauer-Patentstreit mit Motorola und Google setzt Microsoft jetzt bei Google Maps an. Die Online-Karten sollen zumindest auf Motorola-Geräten gestoppt werden.
Während Apple mit 54,5 Milliarden US-Dollar einen Rekordumsatz meldet, sackt die Aktie um 10 Prozent ab. Die Anleger fürchten um die Dominanz im Mobilgeschäft.
Google meldet bei seinem Online-Netzwerk regelmäßig neue Nutzerrekorde. Das liegt auch daran, dass Google+ kaum zu entkommen ist.
In Belgien einigen sich Google und Verlage nach langem Streit um Textschnipsel und erinnern damit an das deutsche Aldi-Dilemma. Was sagt uns das?
In Australien schickten Navis Autofahrer in die Wildnis. Das kommt immer wieder vor. Die falsche Ortsmarke kam diesmal wohl von den Behörden selbst.
Mehrere Nutzer des mobilen Kartendienstes vom US-Computerkonzern mussten aus einem australischen Nationalpark gerettet werden. Schuld waren falsche Daten.
Apple erinnere an eine religiöse Organisation, sagt „Inside-Apple“- Autor Adam Lashinsky. Das Innenleben des Konzerns sei paranoid.
Apples Chef Tim Cook entschuldigt sich für fehlerhafte Karten, die das mobile Betriebssystem iOS 6 mit sich gebracht habe. Und er gelobt Besserung.