taz.de -- Krieg in Zentralfrikanischer Republik: Bozizé bereit zu Verhandlungen
Die Afrikanische Union fordert einen Waffenstillstand in der Zentralafrikanischen Republik. Präsident Bozizé habe sich zu Gesprächen mit den Rebellen bereit erklärt.
BANGUI dapd | Der Vorsitzende der Afrikanischen Union ist zu Vermittlungsbemühungen in der Zentralafrikanischen Republik eingetroffen, wo Rebellen einen bewaffneten Kampf gegen die Regierung führen. Thomas Boni Yayi rief die Aufständischen am Sonntag zu einer Waffenruhe auf und sprach sich für die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit in dem Krisenstaat aus.
Der Präsident der Zentralafrikanischen Republik, François Bozize, habe sich zu einem offenen Dialog mit den Rebellen bereit erklärt, um die Bildung einer Regierung unter Beteiligung der Aufständischen zu ermöglichen, sagte er.
„Das afrikanische Volk verdient nicht dieses ganze Leid“, sagte Boni Yayi, nach einem Treffen mit Bozize in der Hauptstadt Bangui. „Der afrikanische Kontinent braucht Frieden, nicht Krieg.“
Die Rebellen haben bislang mindestens zehn Städte im Norden der Zentralafrikanischen Republik unter ihre Kontrolle gebracht. Angesichts des Vormarschs der Rebellen erhöhte Frankreich am Sonntag die Truppenstärke in dem Land. 180 weitere Soldaten seien vom benachbarten Gabun in die Zentralafrikanische Republik verlegt worden, sagte ein französischer Militärsprecher. Damit steige die Stärke der französischen Truppen in der Hauptstadt Bangui auf knapp 600.
31 Dec 2012
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Die Verhandlungen zwischen Rebellen und Regierung kommen voran. Die Forderung nach einem Rücktritt von Präsident Bozizé ist vom Tisch.
Frankreich wird im Bürgerkrieg in der Zentralafrikanischen Republik offenbar doch eine Rolle spielen. In den letzten Tagen wurde die Zahl der Soldaten fast verdoppelt.
Die Afrikanische Union schaltet sich in die Konfliktdiplomatie ein. Die Aufständischen nehmen immer mehr Städte ein und stehen kurz vor der Hauptstadt.
Präsidialgardisten aus dem Kongo sollen dem bedrängten Staatschef Bozizé beistehen. Ein offizielles Eingreifen würde heikle Erinnerungen wachrufen.
Der zentralafrikanische Präsident Bozizé weiß nicht mehr, auf wen er sich verlassen soll. Es wird vom Wohlwollen Frankreichs abhängen, ob er im Amt bleibt.
Ein militärischer Umsturz kann die heruntergewirtschaftete Zentrafrikanische Republik nicht sanieren. Höchste Zeit, dass sich internationale Politik an das Land erinnert.
Die Rebellen der Zentralafrikanischen Republik nähern sich der Hauptstadt Bangui. Präsident Bozizé hat den Aufständischen kaum etwas entgegenzusetzen.