taz.de -- Die Wahrheit: Ehre die Mähre

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit-Seite. Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem zum Pferdefleischskandal erfreuen.
Bild: „Über Gräben und Barrieren / trägt manch Springpferd fast allein / die Nation zu Ruhm und Ehren“.

Dieser Pferdehackfleischschwindel / ist nicht nur ein übler Scherz. / Nein, dies metzgernde Gesindel / sticht mir tief ins heiße Herz. //

Kühe sind zwar nett und friedlich. / Aber striegeln? Muss nicht sein. / Ferkelchen sind meistens niedlich. / Aber Säue streicheln? Nein! //

Dazu könnten Entlein taugen. / Doch sie sind so klein und scheu. / Haben Gänse sanfte Augen? / Gucken Hühner warm und treu? //

Lämmer schon, nicht zu vergessen / Zwergkaninchen. Aber die / haben keine weißen Blessen. / Und ein Schafbock könnte nie //

einen Menschen so sehr lieben, / dass er ihn gesattelt schleppt / und, durch Schenkeldruck getrieben, / lustvoll durchs Gelände steppt. //

Über Gräben und Barrieren / trägt manch Springpferd fast allein / die Nation zu Ruhm und Ehren. / Und zu Gold. Das kann kein Schwein.

21 Feb 2013

AUTOREN

Pawlowski

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Pferdefleisch
Skandal
Gedicht

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