taz.de -- Sexistische Ford-Werbung in Indien: Der Bunga-Bunga-Kofferraum
Eine Kampagne des Autoherstellers Ford geht nach hinten los. Selbst die zuständige Agentur distanziert sich von der brutalisierten und sexualisierten Darstellung.
Drei geknebelt und gefesselte, leicht bekleidete Damen liegen im Kofferraum eines roten Kleinwagens. Am Steuer sitzt Silvio Berlusconi. Das ist das Motiv einer [1][aktuellen Autowerbung aus Indien].
Aus Indien? Das Land, in dem derzeit auf der Welt wohl am heftigsten über Sexismus und Gewalt an Frauen debattiert wird? Das Indien? Ja, das Indien.
Ford und die verantwortliche Werbeagentur JWT India distanzieren sich mittlerweile von der Kampagne. Man habe das alles nicht so gewollt und bedauere nun, dass die Werbung jemals veröffentlicht wurde, heißt es da. Bullshit! Bestellt und produziert wurde die Werbung ja dennoch.
Bei genauerer Betrachtung dieser entpuppt sich eine von Berlusconis Geiseln als seine minderjährige Bunga-Bunga-Spielgefährtin Ruby. Die Werbung ist ein Beispiel von unnötiger Sexualisierung und kommt zeitgleich mit dem neuen Antivergewaltigungsgesetz zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Sex sells, aber eben nicht immer.
26 Mar 2013
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