taz.de -- Präsidentenwahl in Montenegro: Vujanovic zum Wahlsieger erklärt

Amtsinhaber Filip Vujanovic hat die Präsidentenwahl in Montenegro gewonnen. Der Sozialdemokrat tritt für Anbindung an EU und Nato ein.
Bild: Bleibt Präsident in Montenegro: Filip Vujanovic.

PODGORICA ap | In Montenegro hat Amtsinhaber Filip Vujanovic nach offizieller Auszählung die Präsidentenwahl gewonnen. Dies teilte die Wahlkommission am Montagabend mit. Zuvor war der Ausgang des Urnengangs vom Sonntag zwischen Vujanovic und seinem Gegenkandidaten Miodrag Lekic umstritten gewesen.

Beide Kandidaten hatten den Sieg für sich reklamiert, während die Wahlkommission zunächst keine Ergebnisse mitteilte.

Der Sozialdemokrat Vujanovic befürwortet eine enge Anbindung des von hoher Arbeitslosigkeit und einer Wirtschaftskrise geplagten Mittelmeerstaates an die EU und die NATO.

Sein konservativer Herausforderer Lekic hatte im Wahlkampf hingegen eine Entschuldigung der NATO für die Bombardierung Montenegros während des Kosovokriegs 1999 gefordert.

Der Balkanstaat an der Adriaküste mit knapp 650.000 Einwohnern gehörte jahrzehntelang zu Jugoslawien. Es ist die zweite Präsidentschaftswahl seit der Unabhängigkeit des Landes von Serbien im Jahr 2006.

8 Apr 2013

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