taz.de -- Anonymes Bewerbungsverfahren in Celle: „Vorbild für alle Kommunen“
Die Stadtverwaltung Celle hat erstmals einen Spitzenposten per anonymisiertem Bewerbungsverfahren vergeben. Somit sei eine „diskriminierungsfreie Personahlwahl“ garantiert.
BERLIN afp | Als bundesweit erste Kommune hat die Stadtverwaltung [1][Celle] den Spitzenposten eines Stadtbetriebes per anonymisiertem Bewerbungsverfahren besetzt. Der Oberbürgermeister der Stadt, Dirk-Ulrich Mende (SPD), sprach am Mittwoch in Celle von einem „klaren Zeichen für eine unabhängige und [2][diskriminierungsfreie Personalauswahl]“. Neuer Chef [3][der Stadtwerke von Celle] ist demnach Thomas Edathy.
Edathy ist der Bruder des SPD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy, wie das Büro des Oberbürgermeisters von Celle bestätigte. Er hat indische Wurzeln. Edathy werde „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“ seinen Posten antreten, sagte ein Sprecher des Bürgermeisters. Das dürfte demnach aber noch im ersten Halbjahr 2013 der Fall sein. Zu den Aufgaben der Stadtwerke gehören die Wasserversorgung von Celle und der Unterhalt der stadteigenen Bade- und Parkbetriebe.
Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, [4][Christine Lüders], bezeichnete Celle als „Vorbild für alle Kommunen in Deutschland“. Derlei Bewerbungsverfahren seien „in der Praxis leicht umsetzbar“. Die Stadtverwaltung Celle hatte an dem Pilotprojekt des Bundes zu anonymisierten Bewerbungen teilgenommen.
In der ersten Phase der Auswahl wird auf persönliche Angaben wie Name, Alter und Geburtsort sowie auf ein Foto verzichtet. Erst wenn die Einladung zum Vorstellungsgespräch ausgesprochen ist, erhält das Personalmanagement Einblick in die persönlichen Daten.
10 Apr 2013
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