taz.de -- Merkels Staatsbesuch in Russland: Nicht mit Putin ins Museum

Überraschend hat Bundeskanzlerin Merkel einen Termin mit Russlands Präsident Putin abgesagt. Sie wollten gemeinsam eine Beutekunst-Ausstellung eröffnen.
Bild: Stritten sich wohl um Grußworte: Putin und Merkel.

ST. PETERSBURG/BERLIN dpa | Vor dem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in St. Petersburg ist es zu einem Eklat gekommen. Die dort am Freitagabend geplante gemeinsame Eröffnung der Beutekunst-Ausstellung mit Merkel und Russlands Präsidenten Wladimir Putin wurde überraschend abgesagt.

Beide wollten in der berühmten Eremitage die Schau „Bronzezeit – Europa ohne Grenzen“ eröffnen. Dort wird auch spektakuläre Beutekunst wie der Goldschatz von Eberswalde ausgestellt, den Sowjetsoldaten nach dem Zweiten Weltkrieg nach Moskau brachten.

Vor Merkels Abflug nach St. Petersburg wurde von deutscher Seite ohne nähere Begründung mitgeteilt, dass dieser gemeinsame Termin nicht stattfinden und die Kanzlerin früher nach Berlin zurückfliegen werde. Aus deutschen Delegationskreisen verlautete, es habe Unstimmigkeiten darüber gegeben, ob Putin und Merkel Grußworte bei der Eröffnung gehalten hätten.

Deutschland hatte mit Blick auf internationales Recht immer wieder auf Rückgabe der Kunst bestanden. Russland dagegen macht deutlich, dass die Schätze mit dem Blut seiner Soldaten bezahlt worden seien.

21 Jun 2013

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