taz.de -- Literatur-Wettbewerb in Klagenfurt: Bachmann-Preis bleibt
Katja Petrowskaja hat den Bachmann-Preis in Klagenfurt gewonnen. Wichtiger aber ist: Die Finanzierung des Wettbewerbs ist sichergestellt.
KLAGENFURT/WIEN dpa | Die aus der Ukraine stammende Schriftstellerin Katja Petrowskaja ist die neue Trägerin des [1][Ingeborg-Bachmann-Preises.] Die 43-jährige Autorin, die in Kiew geboren wurde und in Berlin lebt, wurde am Sonntag in Klagenfurt für ihren Text „Vielleicht Esther“ ausgezeichnet.
Die zuletzt wegen Sparplänen des öffentlich-rechtlichen Senders ORF infrage gestellte Finanzierung des Wettbewerbs ist auch wieder sichergestellt. „Der Bachmann-Preis bleibt“, sagte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz.
Das mögliche Aus hatte heftige Proteste in der Kulturlandschaft ausgelöst. Fehlendes Geld soll künftig durch Sponsoren gedeckt werden, teilte die Kärntner Landesregierung mit.
Die 37. „Tage der deutschsprachigen Literatur“ brachten noch weitere Gewinner hervor: So bekam die in Berlin lebende Autorin Verena Güntner den Kelag-Preis in Höhe von 10.000 Euro für „Es bringen“. Den 3sat-Preis in Höhe von 7.500 Euro gewann der in Hamburg lebende Autor Benjamin Maack für „Wie man einen Käfer richtig fängt“.
Der Ernst-Willner-Preis der Verlage in Höhe von 5.000 Euro ging an den in München geborenen Heinz Helle für „Wir sind schön“. Die Zuschauer kürten in der Online-Abstimmung die Österreicherin Nadine Kegele für „Scherben schlucken“ zur Trägerin des Publikumspreises, der mit 7.000 Euro dotiert ist.
7 Jul 2013
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