taz.de -- Griechisches Staatsfernsehen: Neuer Name, neues Glück?

Vor einem Monat wurde das griechische Staatsfernsehen abgeschaltet. Nun heißt es EDT statt ERT, sendet aber nur ein Notprogramm. Journalisten streiken.
Bild: EDT und ERT: Zum verwechseln ähnlich, aber doch nicht dasselbe.

ATHEN dpa | Griechische Journalisten haben am Donnerstag aus Protest gegen die Ausstrahlung eines Notprogramms des staatlichen Fernsehens fünf Stunden lang die Arbeit niedergelegt. Knapp einen Monat nach seiner überraschenden Schließung war das Staatsfernsehen am Mittwochabend um 21.00 Uhr Ortszeit (20.00 MESZ) mit neuem Namen wieder auf Sendung gegangen.

Das Hellenisches Öffentliche Fernsehen (Ellinikí Dimósia Teleórasi- EDT) sendet aus dem Studio einer privaten Firma. Es soll zunächst nur ein Notprogramm mit Filmen, Dokumentationen und Musiksendungen geben. Nachrichten werden nach den Worten des zuständigen Staatssekretärs Pantelis Kapsis zunächst nur in einem Laufband eingeblendet. Das Programm wurde nach einer nächtlichen Unterbrechung am Donnerstag um 08.00 Uhr (Ortszeit) mit einem Kinderfilm fortgesetzt.

Aus Sicht der streikenden Journalisten ist die Aktion der Regierung verfassungswidrig. Nur Sendungen aus den Studios des am 11. Juni geschlossenen ehemaligen Staatsfernsehens (ERT) seien legal, heißt es in einer Erklärung des Journalistenverbandes des Landes (POESY).

Regierungschef Antonis Samaras hatte den staatlichen Rundfunk geschlossen, um dort Personal abzubauen. Die rund 2700 ehemaligen Mitarbeiter halten das Gebäude im Athener Vorort Agia Paraskevi besetzt. Sie senden ein Protestprogramm via Internet. Ihre Gewerkschaft charakterisierte die Sendung des neuen Staatsfernsehens als eine „Piratensendung“.

11 Jul 2013

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