taz.de -- Mubarak aus dem Gefängnis entlassen: Ex-Präsident unter Hausarrest

Der 85-Jährige Husni Mubarak sitzt nicht länger in Haft. Unterdessen verschwinden weitere Angehörige der Muslimbruderschaft hinter Gittern.
Bild: Hosni Mubarak bei einem Treffen mit Angela Merkel in Berlin im Jahr 2010.

KAIRO rtr/dpa | Der frühere ägyptische Präsident Husni Mubarak ist am Donnerstag aus dem Gefängnis in Kairo entlassen worden. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wurde er am Donnerstag per Hubschrauber auf eigenen Wunsch ins Militärkrankenhaus im Kairoer Stadtteil Maadi gebracht.

Mubarak soll nun unter Hausarrest gestellt werden. Ein Gericht in Kairo hatte am Mittwoch die Freilassung des 85-Jährigen angeordnet. Wegen der Tötung von Demonstranten während des Aufstandes im Jahr 2011 wurde er zwar zu lebenslanger Haft verurteilt. Ein Berufungsgericht ordnete jedoch ein neues Verfahren an. Die zulässige Dauer der Untersuchungshaft ist inzwischen abgelaufen.

Unterdessen verschwinden immer mehr Angehörige der Muslimbruderschaft hinter Gittern. In der Nacht zum Donnerstag nahm die Polizei den Sprecher Ahmed Aref fest. Die islamistischen Muslimbrüder, die unter Mubarak jahrzehntelang verboten und im Untergrund aktiv waren, waren im Juli vom Militär entmachtet worden. Der gewählte Präsident Mohammed Mursi, der aus der Muslimbruderschaft stammt, wurde damals abgesetzt und inhaftiert.

Aref hatte die Anhänger der Muslimbrüder in den vergangenen Tagen aufgefordert, ihre Proteste trotz der Festnahme von Führungspersonen fortzusetzen. Inzwischen sitzt etwa ein Drittel der Spitze der Muslimbruderschaft in Untersuchungshaft.

22 Aug 2013

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