taz.de -- Angriff in Afghanistan: Taliban attackiert US-Stützpunkt

Im Osten Afghanistans kam es zu einer bewaffneten Auseinandersetzung, in der drei Attentäter getötet wurden. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag.
Bild: Ein afghanischer Polizist vor dem in Brand gesetzten NATO-Versorgungsfahrzeug am US-Stützpunkt in Torcham

DSCHALALABAD afp | Selbstmordattentäter der Taliban haben am Montag im Osten Afghanistans einen US-Stützpunkt angegriffen. Alle drei Angreifer seien bei dem Vorfall unweit der Grenze zu Pakistan getötet worden, teilte die Internationale Afghanistantruppe ISAF mit. Auf Seiten der NATO-geführten Truppen habe es hingegen keine Todesopfer gegeben. Die mit Sprengsätzen und Waffen ausgerüsteten Attentäter hatten für ihren Angriff afghanische Polizeiuniformen getragen, wie ein AFP-Fotograf berichtete.

Es habe eine Reihe von Explosionen nahe einem US-Außenposten in Torcham in der Provinz Nangarhar gegeben, teilte die ISAF mit. Alle drei Angreifer seien während des Angriffs getötet worden. Ein Fotograf sah die Leichen der drei Attentäter, die afghanische Polizeiuniformen trugen.

Torcham liegt auf einer Versorgungsroute der NATO, über die sie im pakistanischen Hafen Karachi angekommenen Nachschub erhält. Ein Sprecher des Provinzgouverneurs sagte, die Aufständischen hätten zunächst einen Versorgungskonvois der NATO und mehrere Laster in Brand gesetzt. Danach hätten die drei Selbstmordattentäter ihren Angriff gestartet. Nach Angaben des Sprechers wurde sie nach vierstündigen Kämpfen getötet.

Die aufständischen Taliban bekannten sich in einer Erklärung zu dem Angriff. Die radikalislamische Bewegung kämpft seit ihrer Vertreibung von der Macht vor zwölf Jahren gegen die afghanische Regierung und ihre internationalen Unterstützer. Sie sind besonders im Osten und Süden des Landes aktiv, die mehrheitlich von Paschtunen besiedelt sind. Ihre Hochburgen liegen in dem unwegsamen Berggebiet beiderseits der afghanisch-pakistanischen Grenze.

2 Sep 2013

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